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8.4.: musikschule aktuell +++ musikschulpresseschau

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Musikschule Kaiserslautern: Kritik an Angebot des Kreises +++ Erstmals eine Elternvertretung in der Musikschule Ingelheim +++ Orientierungslosigkeit an der Städtischen Musikschule Erftstadt - Lehrer arbeiten an neuem Leitbild

Musikschule Kaiserslautern: Kritik an Angebot des Kreises
Elternbeirat der Stadtmusikschule nennt Unterricht gegen Honorar "unannehmbar"
Das Angebot der Kreisbeigeordneten Gudrun Heß-Schmidt, dass Lehrkräfte der städtischen Musikschule auf Honorarbasis Unterricht in der Kreismusikschule erteilen können, stößt in der Stadtmusikschule auf Ablehnung. Deren Leiter Paul Punstein erklärte gestern auf Anfrage, dass sechs Lehrkräfte seiner Schule derzeit überlegen, ob sie noch bereit sind, auch in der Kreismusikschule zu unterrichten. Der Elternbeirat der Stadtmusikschule hält die vom Kreis angebotenen Bedingungen für "unannehmbar".
Nach Angaben von Punstein haben inzwischen etwa 140 auswärtige Schüler wegen der für sie drastisch erhöhten Gebühren die Stadtmusikschule verlassen. In der Schule ist in der vergangenen Woche über den derzeitigen Verhandlungsstand mit dem Kreis informiert worden. Als Honorarangebot für eine Stunde Unterricht, erteilt von Lehrkräften der Stadtmusikschule bei der Kreismusikschule, sei "ein ungefährer Betrag von 20 Euro" genannt worden, so Punstein. Weil für dieses Angebot kein BAT- (Beamten-Angestellten-Tarif-)-Vertrag gilt, kritisierte der Schulelternbeirat eine Bezahlung ohne Entgelt im Krankheitsfall und in den Ferien. Das Stundenhonorar enthalte keine Sozialversicherung. Lehrkräfte müssten ihre Einnahmen selbst versteuern. Eine Lehrkraft der Stadtmusikschule müsste ihre BAT-abgesicherte Stelle reduzieren, um Schüler aus dem Landkreis an der Kreismusikschule unterrichten zu können, lautete eine weitere Kritik.
Der Elternbeirat wies auch darauf hin, dass bei einem Unterricht unter diesen Bedingungen der Stamm der Kreismusikschullehrer nach BAT-Verträgen arbeite, Lehrkräfte der Stadtmusikschule dagegen Honorar-Verträge erhalten würden. In einer Umrechnung von 20 Euro Honorar pro Stunde auf den Monat kam der Elternbeirat zu dem Ergebnis, dass sich der Zuschuss des Kreises zu den Personalkosten eines so vergüteten Unterrichts auf 6,33 Euro pro Schüler und Monat belaufe. Dem stehe ein Zuschuss für eine nach BAT angestellte Lehrkraft je nach BAT-Stufe von 370 Euro bis 500 Euro pro Jahr gegenüber.
Bei der Informationsversammlung in der Stadtmusikschule habe es Äußerungen von Lehrkräften gegeben, dass sie das zu diesen Konditionen wohl nicht tun wollten, sagte Punstein. Kreisbeigeordnete Heß-Schmidt erklärte zu der Versammlung und der Kritik: "Ich kann nicht mehr als Honorar anbieten, weil die BAT-Verträge für die Kreismusikschule gedeckelt sind." Das sei den Elternvertretern der Stadtmusikschule schon lange bekannt. Zu den vom Elternbeirat genannten möglichen Zuschüssen fügte Heß-Schmidt an, dass die Anstellung zusätzlicher Lehrkräfte und ihre Bezahlung nach BAT Voraussetzung dafür sei.
Paul Punstein bestätigte auf Anfrage, dass nach dem Weggang der etwa 140 auswärtigen Schüler aus der Stadtmusikschule ebenso viele Kinder und Jugendliche aus der Stadt, die bisher nicht aufgenommen werden konnten, nun dort Unterrichtsplätze gefunden haben. (ebr)
RON - RHEINPFALZ ONLINE, Dienstag, 8. Apr , 03:45 Uhr
Quelle: http://www.ron.de/osform/cms_osmm?articleName=HERMES:20030408:3726838&t…


Erstmals eine Elternvertretung in der Musikschule Ingelheim
soh. INGELHEIM - Die Musikschule in Ingelheim hat eine Elternvertretung gewählt. Acht Väter und Mütter stehen vorerst für ein Jahr der Leiterin Christel Bieger mit Rat und Tat zur Seite.
Drei Gründe führten zur Gründung: Sicherung der Qualität der musikalischen Ausbildung, Reduzierung der Fluktuation der Lehrkräfte und verstärkter Austausch zwischen Eltern und Schule.
Die Schülerzahlen der Musikschule in Ingelheim, die dem Weiterbildungszentrum (WBZ) angegliedert ist, haben sich seit dem Amtsantritt von Christel Bieger 1995 von 398 auf 791 praktisch verdoppelt. Dabei kann eine erste musikalische Ausbildung bereits für Kinder im Alter von 18 Monaten beginnen und sich dann kontinuierlich über Vorschulkurse, Einzel- und Ensembleunterricht bis weit ins Erwachsenenalter fortsetzen.
Gleich geblieben ist allerdings der städtische Zuschuss zur Einrichtung. Rund 70000 Euro fließen jedes Jahr in die Musikschule. Dabei sieht die Kostenverteilung folgendermaßen aus: rund 76 Prozent der Kosten werden durch Elternbeiträge abgedeckt, sieben Prozent gibt das Land und 17 Prozent die Stadt. Das ist in anderen Städten anders, dort gibt es unter Umständen bis zu 45 Prozent Kostendeckung aus dem Stadtsäckel.
In Ingelheim sind nur fünf Lehrkräfte fest angestellt, die anderen rekrutieren sich aus Studenten oder Musiker, die ein frisches Diplom in der Tasche tragen, und für die eine Daueranstellung anderswo finanziell attraktiver ist. Dementsprechend hoch gestaltet sich die Fluktuation der Lehrkräfte.
Diesen ständigen Wechsel zu reduzieren ist ein Anliegen der Elternschaft. Die Musikschule als Institution dauerhaft zu erhalten ein anderes, denn aufgrund der schlechten Finanzlage einiger Kommungen mussten Schulen schließen. Davon ist Ingelheim zum Glück nicht bedroht, stellten die anwesenden Eltern der Gründungsversammlung fest. Allerdings bleiben immer wieder Ensemblebildungen aus Kostengründen auf der Strecke. Außerdem soll der Austausch zwischen Elternschaft und Musikschule verstärkt werden, über die aktive Mithilfe zum Tag der offenen Tür hinaus. Christel Bieger jedenfalls ist von dem Engagement der Eltern total begeistert.
Beate Dammermann, Erich Dahlheimer, Eva Smoch-Ehrhard, Katja Keilhofer, Dr. Reinhold Maeck, Irmgard Reiser, Birgit Külzer und Stefan Metz sind die neuen Elternvertreter
08.04.2003

Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=1123125


Orientierungslosigkeit an der Städtischen Musikschule Erftstadt - Lehrer arbeiten an neuem Leitbild
Viel war es nicht, was der Beigeordnete Hans Mattner-Stellmann den Mitgliedern des Kulturausschusses in Sachen Musikschule jetzt zu berichten hatte. Zumindest nicht im öffentlichen Teil der Sitzung. Die Musikschule sei dabei, die "Hausaufgaben", die ihr das Gremium auferlegt hätte, zu erledigen. Zu diesen Hausaufgaben gehört auch der Entwurf eines Leitbildes, das die Zielrichtung der Institution klar und deutlich definieren soll.
"Die Lageanalyse durch das Lehrerkollegium ist abgeschlossen", erklärte Hans Mattner-Stellmann den Politikern, ohne dabei Inhaltliches preiszugeben. Auch auf Nachfrage gab sich der Kulturdezernent zurückhaltend. Er bezeichnete die Ergebnisse als nicht "veröffentlichungsmöglich" und "nicht repräsentativ". Von 50 Lehrern hätten an der Arbeitsgruppe unter der externen Moderation des Leiters der Musikschule Erftstadt, Peter Estl, etwa zehn auf freiwilliger Basis, teilgenommen. Dabei ging es laut Mattner-Stellmann um grundsätzliche Fragen der Ausrichtung.
Soll die Arbeit sich innerhalb von Instrumentenklassen konzentrieren oder aber sollen instrumentenübergeifende Gruppen stärker gefördert werden? Muss die Musikschule sich neuen oder aber anderen musikalischen Tendenzen öffnen? Welche Herausforderungen bringt die Einführung der "Offenen Ganztagsschule" mit sich? Bei der Diskussion der Ergebnisse zwischen Lehrern, Leitung und Verwaltung gebe es nun allerdings Schwierigkeiten, was wiederum unter Berücksichtigung der derzeitigen Situation durchaus verständlich sei.
Die sieht so aus: Die Staatsanwaltschaft hat nach über einjährigen Ermittlungen bei Gericht Klage gegen vier Mitarbeiter der Musikschule und den Vorsitzenden des Fördervereins wegen, des Verdachts der Untreue eingereicht. "Der Zeitplan, den wir uns gesetzt haben, ist deswegen hinfällig", erklärte Mattner-Stellmann. "Aber wenn an einer Stelle dringender Handlungsbedarf besteht, dann werden die nötigen Schritte eingeleitet."

Quelle: http://www.ngz-online.de/ngz/news/meerbusch/2003-0407/musikschule.html