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Der Deutsche Bibliotheksverband (DBV) warnt vor Einsparungen bei den öffentlichen Büchereien in Sachsen-Anhalt. Ein Rückgang bei der Finanzierung könne fatale Folgen für die Bildungsaufgabe der Bibliotheken haben.
Köthen (ddp-lsa). Nur mit Mühe habe die komplette Streichung von Fördermitteln für die Beschaffung neuer Bücher und Medien im diesjährigen Landeshaushalt verhindert werden können, sagte der Vorsitzende der Landesgruppe Sachsen-Anhalt im DBV, Siegfried Schlenter, der Nachrichtenagentur ddp in Köthen. Ungewiss sei aber, wie der Etat für kommunale Bibliotheken im nächsten Jahr aussehen werde.Um für die Besucher attraktiv zu bleiben, müssten die Häuser aktuelle Literatur kaufen können. Durch Bücher wie "Harry Potter" oder "Der Herr der Ringe" hätten viele Kinder und Jugendliche zum ersten Mal den Gang zur Ausleihe gefunden. Bei Erwachsenen sei dagegen die Nachfrage nach Bestsellern im Bereich Belletristik, Kriminal- und Abenteuerliteratur, Geschichte und technische Literatur hoch. Der Nutzwert von Bibliotheken sinke rapide, wenn sie nur noch veraltete Literatur im Bestand hätten, warnte Schlenter.
Regelmäßiges Bücherlesen sei heutzutage notwendiger denn je. Das habe unter anderem die PISA-Studie gezeigt, bei der Schüler enorme Schwächen in der Rechtsschreibung aufwiesen. "Wer nicht liest, kann auch nicht sicher mit Sprache umgehen", erklärte Schlenter.
Großereignisse wie die in der nächsten Woche beginnende Leipziger Buchmesse aber auch Veranstaltungen wie öffentliche Lesungen steigerten das Interesse an Bibliotheken. Generell hätten die Häuser in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren Erfolge aufzuweisen. Die Besucherzahlen in den kommunalen Bibliotheken seien stabil geblieben. In den Fachbibliotheken - etwa von Hochschulen - stiegen die Nutzerzahlen sogar kontinuierlich. Dabei gebe es mindestens ebenso viele private Leser wie Studenten. Auch kleine Firmen und Handwerksbetriebe würden sich zur beruflichen Weiterbildung Fachliteratur ausleihen.
(www.bibliotheksverband.de)