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Der Zuschuss für die städtische Musikschule steigt von rund 700.000 auf 800.000 Euro jährlich. Im Entwurf für den Etat 2002 lasen sich die Zahlen des Kämmerers Harald Ugowski noch viel dramatischer: Demnach sollte der kommunale Zuschuss für die 1.325 Schüler innerhalb von zwölf Monaten um satte 250.000 Euro steigen. In den politischen Gremien spielte diese dramatische Entwicklung offenbar keine Rolle.
Die Damen und Herren der Ratsfraktionen beschäftigten sich lieber ausführlich damit, ob den jugendlichen Sportlern statt 40.000 zukünftig 45.000 Euro zur Verfügung gestellt werden solle. Ganz so schlimm, wie das Zahlenwerk Ugowskis vermuten lässt, sieht die Situation am ins Gerede geratenen städtischen Bildungsinstitut nun doch nicht aus. Ein satter Betrag werde nicht kassenwirksam, weil es sich um Summen aus so genannter innerer Verrechnung handele, informierte Kulturdezernent Hans Mattner-Stellmann im Gespräch mit der NGZ. Damit sind zum Beispiel anteilige Kosten des Rechtsamtes oder des Bürgermeisters gemeint, die übers Jahr gesehen auch für die Musikschule tätig würden.Die Beträge der inneren Verrechnung außer Acht gelassen, wächst das Defizit auf hohem Niveau im Finanzhaushalt der städtischen Musikschule dennoch nicht unbeachtlich um weitere 100.000 Euro. Ursache dafür sind im Wesentlichen gesunkene Einnahmen bei den Gebühren, Entgelten und Mieten sowie überproportional gestiegene Personalkosten bei fast konstanter Lehrerzahl. Bei den Sachausgaben hingegen habe die Verwaltung schon eine positive Entwicklung melden dürfen. Am Fest zum 40-jährigen Bestehen der Musikschule beteiligt sich der Steuerzahler mit 10.000 statt 20.000 Euro, und auch die Kosten für die Fahrt ins finnische Kaustinnen fielen geringer aus, weil es weniger Interessenten für die Reise gebe, sagte Fachbereichsleiter Detlef Krügel.
Die Einnahmeposition Gebühren, Entgelte, Mieten sinkt laut Etatentwurf um 29.000 Euro. Das ist um so erstaunlicher, als dass in der Vergangenheit fehlgeleitete Einnahmen (die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt wegen des Verdachtes der Untreue gegen Unbekannt) nun hier veranschlagt wurden. Von den etwa 510.000 Euro in 2002 seien 465.000 Euro Musikschulgebühren und Teilnehmerentgelte. Die Personalausgaben steigen über die mit fünf Prozent einkalkulierte Tariferhöhung hinaus um 80.000 auf 1,26 Millionen Euro. "Viele Kollegen kommen in eine höhere Dienstaltersstufe und verdienen dort einfach mehr", so Mattner-Stellmann.
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Neuß-Grevenbroicher Zeitung
http://www.ngz-online.de/ngz/news/meerbusch/2002-0218/musikschule.html