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Staatliche Hochschule für Musik Trossingen wählt Elisabeth Gutjahr zur neuen Rektorin. Auf die Kulturpflege in der Region, die Zukunft der Musikausbildung und die Profilierung der Hochschule durch Schwerpunktbildung und Qualität will sie besonderes Augenmerk legen.
Die zukünftige Rektorin der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen ist Prof. Elisabeth Gutjahr. Nachdem der Hochschulrat bereits am 23. Januar die Professorin für Rhythmik gewählt hatte, wurde ihre Wahl heute vom Senat der Hochschule bestätigt. Prof. Elisabeth Gutjahr wird die Nachfolge des langjährigen Rektors Prof. Jürgen Weimer am 01. September 2006 antreten. Seit 1987 Professorin für Rhythmik in Trossingen, ist Elisabeth Gutjahr seit 2004 auch Mitglied der Strukturkommission der Hochschule. In einer ersten Stellungnahme betont die designierte Rektorin die „beispielloser Dynamik“, mit der sich die Hochschule in den letzten 25 Jahren entwickelt und sich „neben traditionsreichen Hochschulen mit einem eigenen Profil behauptet“ habe. Diese Dynamik gelte es fortzusetzen: Im Spannungsfeld zwischen Kontinuität und Innovation seien drei Themen vorrangig: Kulturpflege in der Region, die Zukunft der Musikausbildung und die Profilierung der Hochschule durch Schwerpunktbildung und Qualität.“
Elisabeth Gutjahr studierte Rhythmik und Tonsatz in Stuttgart und Köln. Sie beschäftigte sich seit Jahren intensiv mit Bewegungstheater und Neuer Musik. Ihre Produktionen wurden in vielen deutschen Großstädten vorgestellt, u. a. auch regelmäßig bei den Stuttgarter Tagen für Neue Musik. 1987 wurde sie als Professorin für Rhythmik an die Musikhochschule Trossingen berufen. Sie hatte maßgeblichen Anteil an der Umstrukturierung der Trossinger Rhythmikabteilung. Der Methodikbereich wurde erweitert, künstlerische Schwerpunkte kamen hinzu. Die interdisziplinäre Arbeit der Abteilung hat wichtige Schwerpunkte im „Musik- und Bewegungstheater für Kinder mit Kindern“ (2005 Innovationspreis „Inventio“ von Dt. Musikrat und Yamaha-Stiftung für das Projekt „Rhythmik in der Grundschule“). 2006 ist sie Mitglied der Jury und Laudatorin des renommierten „Karl-Hofer-Preises“ der Universität der Künste Berlin.
Neben ihrer Unterrichtstätigkeit und der Projektarbeit ist Elisabeth Gutjahr auch publizistisch tätig. Zu ihren Veröffentlichungen zählen neben zahlreiche Beiträge zu Themen der Rhythmik wie der "Erwachsenenpädagogik in der Rhythmik" (ConBrio-Verlag, Regensburg) und dem „Mythos Kreativität“ (Verlag für Wissenschaft und Bildung, Berlin) auch literarische Werke wie Libretti zu zahlreichen Opern. Für den Komponisten Franz Hummel verfasste sie „Gesualdo“ 1996, „An der schönen blauen Donau“(gewählt von der Zeitschrift Opernwelt zur „Besten Oper des Jahres 1994“), „Beuys“ und ein Libretto über Händel 1999/2000. Die Kammeroper „Swin swin“ von Tobias P.M. Schneider mit ihrem Libretto wurde für 3sat produziert und ausgestrahlt. Zur Jahrtausendwende schrieb sie das Libretto für die Oper „Sonnenfinsternis“ von Jozsef Sari. Ihr Gedichtzyklus „Tractatus logico-poeticus“ ist mittlerweile vollendet und unter dem Titel „Wittgenstein“ in Auszügen als preisgekröntes Hörbuch in Zusammenarbeit mit Klaus Löwitsch erschienen (Auszeichnung „Bestes Hörbuch 2001“).
Quelle: Hochschule für Musik Trossingen