Hauptrubrik
Banner Full-Size

14.2.: film und medien aktuell +++ berlinala-news

Publikationsdatum
Body

Berlinale-News: Schauspieler Alexander Speck mit Hasse-Preis geehrt +++ Regisseur von «V wie Vendetta» rechnet mit kontroversen Reaktionen +++ Politisch brisanter Film startet im Berlinale-Wettbewerb +++ Berlinale-Kamera für Ballhaus +++ Preis der deutschen Filmkritik vergeben


Schauspieler Alexander Speck mit Hasse-Preis geehrt
Berlin (ddp-bln). Der Schauspieler Alexander Speck von der Berliner Schauspielschule «Ernst Busch» erhält den mit 5000 Euro dotierten O.E. Hasse-Preis 2005. Speck werde ausgezeichnet für seine Rolle des Prinzen in «Schneewittchen» von Robert Walser, den er in einer freien Produktion in den Berliner Sophiensaelen und im Theater am Neumarkt in Zürich gespielt habe, teilte die Akademie der Künste in Berlin am Montag mit. Der Preis wird seit 1981 von der O.E. Hasse-Stiftung vergeben, die von der Akademie betreut wird. Sie erfüllt das Vermächtnis des Schauspielers Hasse (1903-1978), der Geld zur Förderung des Schauspielnachwuchses bestimmt hatte.
Seit 2003 vergibt die Stiftung den Preis in jährlichem Wechsel in Form von Stipendien an Angehörige der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin und der Münchener Otto-Falckenberg-Schule.

Regisseur von «V wie Vendetta» rechnet mit kontroversen Reaktionen
Berlin (ddp). Regisseur James McTeigue erwartet auf seinen Film «V wie Vendetta» kontroverse Reaktionen. Er hoffe, dass es Diskussionen gebe, das sei der Sinn des Films, sagte er am Montag bei der Vorstellung der britisch-deutschen Koproduktion bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin.
Der Streifen werfe brisante Fragen auf, betonte McTeigue. Das Thema, den Kampf gegen Unterdrückung mit Mitteln des Terrors zu führen, sei sicherlich kontrovers. Er hoffe aber ebenfalls, dass Zuschauer den Film einfach auch als Samstagabend-Unterhaltung sehen könnten.
Der Streifen, der im Berlinale-Wettbewerb außer Konkurrenz läuft und am 16. März in den deutschen Kinos startet, basiert auf dem Comic-Roman «V for Vendetta» von Alan Moore und David Lloyd. Er spielt in einem totalitär regierten Großbritannien der Zukunft, in dem Grausamkeit und Korruption herrschen: Ein nur als «V» bekannter Maskierter rettet der jungen Evey (Natalie Portman) das Leben. V (Hugo Weaving), der auch persönliche Rache für erlittenes Unrecht nehmen will, initiiert eine Revolution und agiert hierfür mit terroristischen Mitteln und der Ermordung seiner Gegner. Seine Mitbürger fordert er auf, der Tyrannei und Unterdrückung den Kampf anzusagen. Evey wird zu seiner Mitstreiterin. Neben Portman («Star Wars») und Weaving («Matrix») spielen unter anderen Stephen Rea («The Crying Game») und John Hurt («1984»).
Regisseur McTeigue gibt mit «V wie Vendetta» sein Debüt als Spielfilmregisseur. Zuvor hatte er Werbespots gedreht und war Regieassistent unter anderem bei der «Matrix»-Trilogie. Das Drehbuch stammt von den Brüdern Andy und Larry Wachowski, die bei der «Matrix»-Trilogie Regie geführt hatten. Der Film wurde vor allem im Studio Babelsberg in Potsdam und in London gedreht.

Politisch brisanter Film startet im Berlinale-Wettbewerb
Berlin (ddp). Der politisch brisante Film «The Road to Guantánamo» geht heute ins Rennen um die Berlinale-Bären. Regisseur Michael Winterbottom erzählt in dem Doku-Drama die Geschichte von drei britischen Muslimen, die im März 2004 nach zweijähriger Haft aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo Bay entlassen wurden. Die Männer waren als vermeintliche Taliban-Kämpfer ohne Anklage oder Rechtsbeistand auf Kuba festgehalten worden. Winterbottom verknüpfte für seinen Wettbewerbsbeitrag fiktive Handlungselemente mit authentischen Berichten und Interviews.
Außerdem läuft der Psychothriller «Invisible Waves» des thailändischen Regisseurs Pen-ek Ratanaruang, in dem ein japanischer Koch nach dem Mord an seiner Geliebten von Schuld gepeinigt wird. Als dritter Wettbewerbsfilm wird die iranische Produktion «Zemestan» von Rafi Pitts präsentiert, eine Studie über Arbeits- und Lebensbedingungen am Rande der Großstadt Teheran.
Am Abend werden die Sieger des Kurzfilmwettbewerbs verkündet. Eine internationale Kurzfilmjury vergibt dafür ebenfalls einen Goldenen und einen Silbernen Bären.

Berlinale-Kamera für Ballhaus
Kameramann Michael Ballhaus wird heute für seine Verdienste um den Film mit der Berlinale-Kamera ausgezeichnet. Der 70-Jährige drehte über 80 Kinofilme und arbeitete unter anderem mit Starregisseuren wie Francis Ford Coppola und Martin Scorsese. Darüber hinaus werden erneut Hollywoodstars zur 56. Berlinale erwartet. US-Schauspielerin Meryl Streep und Regie-Altmeister Robert Altmann wollen ihre satirische Musikkomödie "A Prairie Home Companion" vorstellen. Der Wettbewerbs-Film erzählt von Klatsch und Intrigen rund um die gleichnamige US-Radioshow.

Preis der deutschen Filmkritik vergeben
Der Verband der deutschen Filmkritik hat in Berlin die Preise der deutschen Filmkritik vergeben. Als besten Spielfilm zeichneten die Filmjournalisten während der Berlinale "Gespenster" von Christian Petzold aus. Zum besten Debüt wurde "Netto" von Christian Thalheim gekürt. Die Darstellerpreise gingen an Julia Jentsch ("Sophie Scholl") und Axel Prahl ("Willenbrock"). Bester Dokumentarfilm wurde die BR-Co-Produktion "Die große Stille" von Philip Gröning. Die beste Kamera führte Hans-Günter Böcking ("Schneeland").