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15.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Zeitgenössische Kunst im Jüdischen Museum Berlin +++ "Foto-Anschlag": Haus der Geschichte zeigt ostdeutsche Fotografen +++ Hypo-Kunsthalle zählte bereits 500 000 Besucher

Zeitgenössische Kunst im Jüdischen Museum Berlin
Berlin (ddp-bln). Unter dem Titel "Zeitgenössische Kunst im Jüdischen Museum Berlin" eröffnet das Haus Ende Mai eine Ausstellungsreihe. Etwa zwei Mal im Jahr werden Arbeiten zeitgenössischer Künstler zu Themen der deutsch-jüdischen Geschichte, Kultur und Identität vorgestellt, wie das Museum am Dienstag in Berlin mitteilte. Den Auftakt machen Arbeiten aus dem Freud-Zyklus des amerikanischen Künstlers Robert Longo. Sie sind vom 30. Mai bis
zum 14. Juli zu sehen.
Die in New York in den Jahren 1999 und 2000 entstandenen großformatigen schwarz-weißen Zeichnungen zeigen Ausschnitte aus Sigmund Freuds Wohnung in der Wiener Berggasse 19. Sie gehen auf Fotografien zurück, die kurz vor Freuds Emigration am 4. Juni 1938 entstanden. Longo überträgt Details dieser Fotos - etwa die Wohnungstür, die Decke auf der Couch oder Figuren aus Freuds Sammlung - in stark vergrößerte Zeichnungen.
Longo - geboren 1953 in Brooklyn - schuf seit Ende der 70er Jahre ein umfangreiches Werk aus Zeichnungen, skulpturalen Installationen, Reliefs, aber auch aus Musikvideos, Filmen und Bühnenbildern. Thema seines Werks war immer "die Gewalt der durch Medien, Kommerz und Kunst vermittelten allgegenwärtigen Bilderflut".

"Foto-Anschlag": Haus der Geschichte zeigt ostdeutsche Fotografen
Bonn (ddp). Einen Überblick über die sozialdokumentarische Fotografie der DDR abseits von Jubelparaden und vermeintlichen Produktionserfolgen zeigt eine neue Wechselausstellung im Haus der Geschichte in Bonn. Unter dem Titel "Foto-Anschlag" sind ab Mittwoch bis zum 25. August mehr als 300 Arbeiten von acht ostdeutschen Fotografen zu sehen. Die Ausstellung wurde vom Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig erarbeitet.
Die Palette reicht von Studien Arno Fischers über den Wohnalltag in Ost-Berlin, einkaufende Hausfrauen in einer Dresdener Konsum-Kaufhalle von Christian Borchert bis zur Fotoreportage von Ulrich Kneise über die Opel-Endmontage in Eisenach. Viele Aufnahmen belegen den Rückzug der DDR-Bürger ins Privatleben. Sie dokumentieren damit den stillen Protest gegen das von Staat und Partei geforderte politisch-gesellschaftliche Engagement im Betrieb und in den Massenorganisationen.
Die unabhängigen Foto-Künstler versperrten sich den Vorgaben der SED, nach denen die Erfolge des sozialistischen Aufbaus dokumentiert werden sollten. "Wir richten unsere Linse nicht nur auf das, was von vornherein "schöne" Bilder verspricht", formulierte der 1983 gestorbene Fotograf Uwe Steinberg. "Unsere Mädchen sollen lebendiger und unsere Arbeiterbilder wahrer sein."
Der Titel der Ausstellung greift bewusst auf die gleichnamige, 1998 im Eigenverlag in Leipzig veröffentlichte Publikation "Foto-Anschlag" zurück, in der junge Fotografen ihre Arbeiten veröffentlichten. Die Fotografien hatten im staatlich gelenkten Kunstbetrieb der DDR keinen Platz gefunden.

Hypo-Kunsthalle zählte bereits 500 000 Besucher
München (ddp-bay). Knapp ein Jahr nach der Wiedereröffnung hat die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung den 500 000. Besucher begrüßt. "Über die positive Resonanz und die Anerkennung freuen wir uns sehr", sagte der Direktor der Kunsthalle, Johann Georg Prinz von Hohenzollern, am Mittwoch in München. Den Besucheransturm wertete er als eine "große Auszeichnung" für die Kunsthalle.
Seit der Eröffnung der Kunsthalle in den Fünf Höfen in München am 1. Juni vergangenen Jahres wurden bereits vier Ausstellungen gezeigt. Die erste Schau lief unter dem Titel "Der kühle Blick" und zeigte den Realismus der zwanziger Jahre. Auch "Loop - Alles auf Anfang" war nach Angaben der Kunsthalle ein großer Erfolg. Den absoluten Rekord mit rund 236 000 Besuchern brach jedoch die vor kurzem zu Ende gegangene Ausstellung "Claude Monet und die Moderne". Die derzeit noch laufende Exposition "Emil Nolde und die Südsee" zählte zu Beginn der Woche schon 100 000 Besucher. Die Ausstellung läuft noch bis zum 26. Mai täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr.
Internet: www.hypo-kunsthalle.de