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23.10.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Osnabrück: Friedensfilmpreis für Anja Salomonowitz +++ Köln/Bonn: Preise der KunstFilmBiennale vergeben +++ Berlin: «Auf der anderen Seite» für Filmpreis des Europaparlaments nominiert


Osnabrück: Friedensfilmpreis für Anja Salomonowitz
Osnabrück (ddp-nrd). Die Österreicherin Anja Salomonowitz hat den Friedensfilmpreis 2007 der Stadt Osnabrück erhalten. Die Regisseurin sei für ihren bewegenden Film «Kurz davor ist es passiert» geehrt worden, teilten die Veranstalter des Unabhängigen Filmfests Osnabrück am Montag mit.
Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. In ihrem Film erzählt Salomonowitz in fünf Episoden von vielfältigen Formen der Gewalt gegen Frauen mit Migrationshintergrund. Sie spannt einen Bogen von Zwangsprostitution über moderne Sklaverei bis hin zur Gewalt in der Ehe.
Der mit 2000 Euro dotierte Filmpreis für Kinderrechte wurde an die im russischen Tscheljabinsk geborene Alexandra Westmeier vergeben. Die in Deutschland lebende Preisträgerin überzeugte eine Schüler-Jury mit ihrem Film «Mama, mir geht es gut». Darin geht es um straffällig gewordene Kinder, die in ein Jugendgefängnis eingewiesen werden. Weil man sie dort mit geregelten Mahlzeiten und Bekleidung versorgt, sie außerdem zur Schule gehen und Sport treiben können, leben sie lieber hinter Gittern als in Freiheit.
Den mit 500 Euro dotierten Publikumspreis für den besten internationalen Kurzfilm erhielt Frank Wegerhoff für sein Werk «Achterbahn». Der Kölner Filmemacher beschreibt darin zwei Menschen, die unabhängig voneinander am selben Ort Selbstmord begehen wollen. Insgesamt hatte das Unabhängige Filmfest Osnabrück an fünf Tagen 24 aktuelle Filme sowie vier Kurzfilmprogramme mit 40 Beiträgen präsentiert.
http://www.filmfest-os.de


Köln/Bonn: Preise der KunstFilmBiennale vergeben
Köln/Bonn (ddp-nrw). Filme aus den USA und aus Deutschland sind die Gewinner der diesjährigen KunstFilmBiennale in Bonn und Köln. In dem mit 15 000 Euro dotierten Internationalen Wettbewerb gebe es zwei Sieger, teilten die Veranstalter am Montag mit. Die Möbelhaus-Sitcom «Stealing Beauty» des in den USA lebenden Israelis Guy Ben-Ner nimmt die Wohnecken bei Ikea als Kulisse.
Der Film «Lonely Planet» des deutschen Medienkünstlers Julian Rosefeldt folgt einem deutschen Rucksacktouristen, der mit dem Billigreiseführer Realität und Traumfabrik des heutigen Bombay durchwandert. Insgesamt hatten sich 46 Filme um den von der Filmstiftung NRW bereitgestellten Preis beworben.
Auch im Wettbewerb um den Bild-Kunst Förderpreis für experimentellen Film, der mit 25 000 Euro dotiert ist, gibt es zwei Preisträger. Unter den 48 Kandidaten konnten sich «Ferne Intimität» von Sylvia Schedelbauer und «Das Modell» von Florian Gwinner durchgesetzt.
Außerdem sprach diese Jury zwei lobende Erwähnungen für die Filme «Whirr» von Timo Katz und «Wellen» von Daniel Burkhardt aus. Den undotierten Preis des Verbandes der Deutschen Filmkritik erhielt der Amerikaner Doug Aitken für seinen Film «Sleepwalkers».
Die KunstFilmBiennale läuft noch bis Mittwoch (24. Oktober). Am Dienstag und Mittwoch sind im Kunstmuseum Bonn Retrospektiven mit Filmen von Sarah Morris und Shirin Neshat zu sehen. Die Installation «The Perfectionist» von Julian Rosefeldt kann ebenfalls noch bis einschließlich Mittwoch in der Kölner Baukunst-Galerie besichtigt werden.
Die KunstFilmBiennale wird veranstaltet von der SK Stiftung Kultur in Zusammenarbeit mit der Kunststiftung NRW, der Filmstiftung NRW, der VG Bild-Kunst und der Stadt Köln. Sie wird in diesem Jahr erstmalig vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.


Berlin: «Auf der anderen Seite» für Filmpreis des Europaparlaments nominiert
Berlin (ddp). Der neue Film von Fatih Akin, «Auf der anderen Seite», geht am Mittwoch ins Rennen um den Filmpreis «Lux» des Europaparlamentes. Zu den drei Finalisten gehören nach Angaben des Europäischen Parlamentes auch «4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage» des Rumänen Cristian Mungiu und die portugiesisch-französische Produktion «Belle Toujours» von Manoel de Oliveira. Der Preis wird zum ersten Mal vergeben. Insgesamt standen rund 800 europäische Filme zur Auswahl, die zwischen Mai 2006 und Mai 2007 Premiere hatten.
Eine internationale Filmfach-Jury wählte zunächst zehn Filme aus, die einen Bezug zu den Themen Europäische Werte, kulturelle Vielfalt Europas oder Einigung Europas haben. Die Jury schickte anschließend drei Filme in die Endauswahl. Die Filme wurden bis 18. Oktober mehrfach in einem improvisierten Kino im Europäischen Parlament in Brüssel gezeigt. Abgeordnete, die alle drei Filme gesehen hatten, konnten für die Wahl des Siegers ihre Stimme abgeben.
Akin wurde bereits bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Zudem ist «Auf der anderen Seite» als deutscher Beitrag im Rennen um die Oscar-Nominierung für den besten nicht-englischsprachigen Film.