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550 Künstler beim Berliner Theatertreffen

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Berlin - 550 Künstler bieten ab dem 4. Mai 18 Tage lang Theater pur: Das Berliner Theatertreffen ist in diesem Jahr vielfältig wie selten zuvor. "Die Auswahl setzt Inszenierungen nebeneinander, die die Bandbreite an Produktionsformen vom Staats- und Stadttheater bis zur freien Szene im gegenwärtigen deutschsprachigen Theatersystem spiegelt", sagte die neue Festivalleiterin Yvonne Büdenhölzer. Eröffnet wird die "Bühnen-Olympiade" von den Münchner Kammerspielen mit "Gesäubert/Gier/4.48 Psychose" von Sarah Kane.

13 Jahre nach Kanes Freitod inszenierte Regisseur Johan Simons ihre letzten drei Werke über Weltschmerz und Gewaltfantasien neu. In einer Hauptrolle ist Sandra Hüller zu sehen, die zuletzt mit dem Kinofilm "Über uns das All" von Jan Schomburg gute Kritiken erhielt.

Zur Eröffnung werden im Haus der Berliner Festspiele prominente Gäste wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann, Nina Hoss, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Otto Sander und Moritz Rinke erwartet. Angekündigt haben sich auch Claus Peymann, Hans Neuenfels, Volker Schlöndorff und Eva Mattes.

Bis zum 21. Mai werden insgesamt zehn Inszenierungen gezeigt. Diese waren von einer siebenköpfigen Jury als die bemerkenswertesten der vergangenen Saison ausgewählt worden. Die Kritiker begutachteten 430 Inszenierungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Vielfältiges Rahmenprogramm

Gleich fünf Regisseure und Regie-Kollektive sind erstmals bei der Leistungsschau dabei. Dazu zählen Milo Rau, Alvis Hermanis und Lukas Langhoff. Zu den zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der letzten Spielzeit zählen auch Arbeiten von etablierten Stars wie Karin Henkel, Nicolas Stemann, René Pollesch und Herbert Fritsch.

 

Das Theatertreffen würdigt zudem den im August 2010 gestorbenen Regisseur Christoph Schlingensief mit der Uraufführung eines Films. Am 6. Mai wird die Produktion "Knistern der Zeit - Christoph Schlingensief und sein Operndorf in Burkina Faso" von Sibylle Dahrendorf im Rahmen des Festivals Premiere feiern

Das Festival bietet darüber hinaus ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Diskussionen, Konzerten und Partys. Erneut werden Preise vergeben: Bereits bekannt ist, dass der mit 20.000 Euro dotierte Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung an Sophie Rois geht. Der mit 5.000 Euro dotierte Alfred-Kerr-Darstellerpreis wird am Ende des Festivals an den besten Nachwuchsschauspieler verliehen. 3sat vergibt einen Preis für eine richtungsweisende, künstlerisch-innovative Leistung im Rahmen des Theatertreffens.

 

Liste der zehn zum Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen

- "Before Your Very Eyes" von Gob Squad. Gob Squad / Campo, Gent / Hebbel am Ufer, Berlin u.a.

- "Faust I+II" von Johann Wolfgang von Goethe. Regie: Nicolas Stemann. Salzburger Festspiele / Thalia Theater, Hamburg

- "Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose" von Sarah Kane. Regie: Johan Simons. Münchner Kammerspiele

- "Hate Radio" von Milo Rau. International Institute of Political Murder, Berlin, Zürich / Hebbel am Ufer, Berlin u.a.

- "John Gabriel Borkman" von Henrik Ibsen. Regie: Vegard Vinge, Ida Müller und Trond Reinholdtsen. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin / Nordwind Platform und Festival u.a.

- "Kill your Darlings! Streets of Berladelphia" von René Pollesch. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

- "Macbeth" von William Shakespeare. Regie: Karin Henkel. Münchner Kammerspiele

- "Platonov" von Anton Tschechov. Regie: Alvis Hermanis. Burgtheater, Wien

- "Die (s)panische Fliege" von Franz Arnold und Ernst Bach. Regie: Herbert Fritsch. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

- "Ein Volksfeind" von Henrik Ibsen. Regie: Lukas Langhoff. Theater Bonn

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