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Berliner Schlosspark Theater zeigt Stück über Sängerin Alexandra

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Berlin - Das neue Schlosspark Theater in Berlin-Steglitz bringt für seine dritten Spielzeit ein Stück über die Sängerin Alexandra (1942-1969) auf die Bühne. Die Titelrolle übernimmt Jasmin Wagner, die als Teeniestar Blümchen bekannt wurde, wie Intendant Dieter Hallervorden am Mittwoch sagte. Autor ist Michael Kunze.

"Alexandra - Glück und Verhängnis eines Stars" über die bei einem nach wie vor ungeklärten Autounfall ums Leben gekommene Künstlerin hat am 15. Oktober Premiere. Kunze zufolge handelt es sich bei "Alexandra" um ein Theaterstück mit Liedern der Interpretin. "Es ist auch die Geschichte einer Frau, die mit einem unglaublich naiven Selbstwertgefühl glaubte, die Welt erobern zu können - und scheitert." Kunze schrieb früher selbst Liedertexte für Alexandra.

Das traditionsreiche Theater war nach der Übernahme und Sanierung durch Hallervorden im September 2009 wieder eröffnet worden. Daneben betreibt Hallervorden in Berlin das Kabarett "Die Wühlmäuse" am Theodor-Heuss-Platz.

Keine Angaben zu Auslastung
Über die Auslastung des Steglitzer Hauses machte Hallervorden keine Angaben. "Man sollte den künstlerischen Wert eines Theaters nicht an den verkauften Plätzen festmachen", sagte er. Pro Jahr kämen rund 105.000 Besucher, inzwischen gebe es ein kleines Stammpublikum. Sein Haus sei nah dran, kostendeckend zu arbeiten, sagte er. Inklusive Gastspiele und Lesungen sei das Theater in der vergangenen Spielzeit auf 361 Vorstellungen gekommen.

Noch in der Spielzeit 2009/2011 hatte Hallervorden aus eigener Tasche 600.000 Euro zuschießen müssen, wie er sagte. Seither sei es aber gelungen, das Zuschauerinteresse zu steigern. Dafür gebühre dem Ensemble und dem Team großer Dank, sagte Hallervorden.

Das erfolgreichste Stück in der Spielzeit 2010/2011 sei "Achterbahn" von Eric Assous gewesen, sagte er. Zum großen Publikumsinteresse hätten sicher auch die Darsteller Robert Atzorn und Birge Funke beigetragen. Das Stück laufe daher in der kommenden Spielzeit erneut. Unterstützt wird diese Produktion von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Die Stiftung fördert auch "Alexandra".

Theater weiter ohne staatliche Subventionen
Nach wie vor komme das Theater aber ohne staatliche Subventionen aus, sagte Hallervorden. Das werde auch 2011/2012 so bleiben: "Wir haben einen langem Atem." Gleichwohl käme es "einer gewissen Wettbewerbsverzerrung" gleich, wenn Berliner Bühnen wie das Renaissance-Theater Zuschüsse erhielten. Auch aus diesem Grund wünsche er sich mehr Beachtung seines Hauses.

Nicht zuletzt aus diesem Grund habe er den Regierenden Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) sowie dessen Kulturstaatssekretär André Schmitz zur Premiere der Inszenierung "Besuch bei Mister Green" Mitte September eingeladen. "Sie können sich dabei von der Qualität unseres Theaters überzeugen. Wenn sie dann Geld überweisen würden, wäre ich so korrumpierbar, es anzunehmen", sagte Hallervorden.

Begonnen werde die Spielzeit am 1. September mit "Warten auf Godot". Das surrealistische Stück von Samuel Beckett hatte im September 1953 an dem Theater Deutschlandpremiere, Regie führte damals Beckett selbst. In der neuen Inszenierung spielt unter anderen Charles Brauer.

Im November bietet Hallervorden erstmals auch Theater für Kinder. Das Stück "Forscherin Pfiffikus entdeckt Atlantis" ist eine Inszenierung des Kindertanztheaters Golden Gate.

 

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