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Bühnen-Abschied für Catherine Gayer

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Die us-amerikanische Sopranistin Catherine Gayer verlässt nach 41-jähriger Ensemble-Zugehörigkeit zum Saisonende die Deutsche Oper Berlin. Mit einem Liederabend verabschiedete sich Gayer am Mittwoch von ihrem Publikum.

Berlin (ddp-bln). Im Programm standen Kompositionen von Purcell, Pergolesi und Mozart über Schönberg bis zu Gershwin und Bernstein.Die in Los Angeles geborene studierte Geigerin und Musikwissenschaftlerin finno-ugrischer und indianischer Abstammung studierte an der West-Berliner Musikhochschule und absolvierte auch eine achtjährige Ballettausbildung. Bekannt wurde sie durch den Sensationserfolg der Uraufführung von Luigi Nonos «Intolleranza» in Venedig. Daraufhin verpflichtete sie Intendant Gustav Rudolf Sellner an die West-Berliner Oper. Ihre erste Aufgabe dort war eine Rolle in Hans Werner Henzes «Elegie für junge Liebende», der viel Zeitgenössisches folgte. Das fiel ihr insofern besonders leicht, als Catherine Gayer mit der seltenen Gabe eines absoluten Gehörs ausgestattet ist.

Es folgten die Uraufführung von Darius Milhauds «Die Orestie des Aischylos», die Titelpartie in Alban Bergs «Lulu», womit sie auch an anderen Bühnen gastierte, «Melusine» von Aribert Reimann, der auch ihr Klavier-Partner bei Liederabenden wurde. Aber auch Klassisches und Alte Oper wie Claudio Monteverdis «Die Krönung der Poppea» zählten bald zu Gayers Repertoire. Ihre jüngste Aufgabe an ihrem Stammhaus hatte Gayer vor wenigen Wochen in der Kinderoper «Zählen und Erzählen» in der Musikdramaturgie von Mauricio Kagel.

In Gayers Abschiedsprogramm sollte auch eine Musiknummer aus dem Musical «Hexen» zu erleben sein, komponiert von Danny Ashkenasi, ihrem in New York lebenden Sohn. Catherine Gayer hat mehrfach in einer Wettbewerbsjury für neue Opern und Musicals mitgearbeitet.