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Choreograph Uwe Scholz verstorben

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Der Ballettdirektor und Chefchoreograph des Leipziger Balletts verstarb am vergangenen Sonntag, den 21. November 2004, nach schwerer Krankheit im Alter von 45 Jahren.

Uwe Scholz gehörte zu den international anerkannten Choreographen. Nach seiner Ausbildung in Stuttgart und New York wurde Uwe Scholz 1985 Direktor des Zürcher Balletts. 1991 holte ihn der damalige Intendant der Oper Leipzig, Udo Zimmermann, an das Opernhaus der Messestadt. Dort gelang es Scholz binnen weniger Jahre, das Leipziger Ballett zu internationalem Ansehen zu führen. Der Choreograph hinterlässt ein größtenteils neoklassisch geprägtes Werk von mehr als 100 Balletten. In seinem Schaffen fühlte er sich stets seinen Vorbildern John Cranko und George Balanchine verpflichtet.

Seine alles überragende musikalische Einfühlsamkeit spiegelt sich vor allem in seinen symphonischen Werken wieder, wie z. B. in der "Schöpfung" nach dem gleichnamigen Oratorium von Haydn, der Siebenten Symphonie von Beethoven oder "Bruckner 8". Choreographien von Uwe Scholz sind fester Bestandteil des Repertoires der großen Ballettkompanien weltweit. Der gebürtige Hesse wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet.

Die Stadt Leipzig und die Oper bedauerten den Tod des Starchoreografen. Opernintendant Henri Maier sagte, trotz seines Todes werde man das Werk von Scholz weiter pflegen. Im vergangenen Jahr hatte sich Scholz mit der Leitung des Opernhauses überworfen, weil sein Ensemble aus Kostengründen verkleinert werden sollte. Hinzu kam Kritik an den Inszenierungen des Ballettchefs. Scholz sprach von Mobbing gegen seine Person. Letztlich einigten sich Scholz und die Stadt auf eine Auszeit für ihn, damit sich der gesundheitlich angeschlagene Ballettchef erholen könne.

(Quellen: Pressemeldung Stadt Leipzig, mdr.de)