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50 Konzertnächte lockten 30 000 Gäste: Abschluss mit Stefan Malzew. Plakat: Kathrin Kreitmeyer
50 Konzertnächte lockten 30 000 Gäste: Abschluss mit Stefan Malzew. Plakat: Kathrin Kreitmeyer
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Stefan Malzew bei Konzertnacht-Finale begeistert verabschiedet

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Neubrandenburg - Mit einer gefeierten Mischung aus Klassik und Jazz sowie stehend dargebrachten Ovationen ist in der Neubrandenburger Konzertkirche eine musikalische Ära zu Ende gegangen. Die Neubrandenburger Philharmonie und der Musiker, Dirigent und Musikpädagoge Stefan Malzew schlossen am Samstagabend mit der 50. Konzernacht unter dem Motto «Finale» die Reihe der beliebten Klassikabende mit Unterhaltung ab.

Die mehrstündigen Abende mit musikalischen Gästen und Malzews bunten Moderationen liefen seit 2003, fanden auch überregional Anklang und lockten rund 30 000 Besucher in die Konzertkirche.

Der 52-jährige Malzew leitete Orchester in Schwerin, Gießen und von 2001 bis 2015 die Philharmonie in Neubrandenburg. Seitdem arbeitet der Berliner als Gastdirigent, unter anderem in Dresden, betreibt eine Internet-Musikfirma, die Menschen Musik auf einfache Art nahebringt, behielt aber die Konzertnächte noch bei. Im «Finale» entführte der er die Gäste in die Welt der Musik um 1890. «Ich bin der älteste Komponist hier», sagte Malzew, um gleich zu erklären, «dass Beethoven 32, Mozart nur 28 und Mahler erst 24 Jahre waren, als sie große Sinfonien geschrieben haben.»

Zum Abschluss erklangen dann erstmals gemeinsam Gustav Mahlers Erste Sinfonie und die darauf beruhende Sinfonie Malzews «Gustav I.» für Orchester und Jazzensemble. Den Hauptpart dabei übernahm Malzews Jazz-Quartett aus Berlin, in dem bekannte Ostdeutsche wie Thomas Möckel und Gerold Genßler musizieren. Die Besucher reagierten begeistert. Nach einer Soloeinlage Malzews mit Klavier, Klarinette, Saxophon und noch einmal Piano endete das «Finale.» Sichtlich bewegt nahm der 52-Jährige, der «demnächst zum dritten Mal Großvater wird», den begeisterten Applaus entgegen.

«Ein bis dahin unbekanntes Format wurde zu einem Publikumsmagnet», würdigte Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) die Verdienste Malzews in einer launigen Einlage. Als ehemaliger Kabarettist verglich Witt die Konzertnächte wegen ihrer Dauer und Qualität sowie manchmal auch nächtlichen Fortsetzung «mit einer Mischung aus «Wetten, dass»» und «Ring der Nibelungen.»

Bereits Anfang Juli kann musikalisch die nächste Ära in der Konzertkirche beginnen. Eine riesige Orgel mit rund 2800 Pfeifen, ein Millionen-Geschenk eines Unternehmers an die Stadt, wird feierlich eingeweiht. Sie soll auch zusammen mit der Philharmonie erklingen. Dazu sind schon zur Eröffnung gleich drei Konzerte ausgebucht.