Das Duo „Rosanna & Zélia“ war nicht nur ein künstlerisches und musikalisches Zweiergespann, sondern die beiden Frauen verband auch eine tiefe Freundschaft. Als Rosanna Tavares, die eine Hälfte des Teams, im Oktober 2006 nach langjähriger Krebserkrankung starb, war für die allein zurückgebliebene Zélia Fonseca zunächst an ein Weitermachen, beispielsweise in Form eines Soloprojekts, nicht zu denken.
„Der Tod Rosannas“, sagt Zélia im Rückblick, „war eine sehr existenzielle Erfahrung für mich“. Doch in der Zwischenzeit, mit gehörigem Abstand, verlangten dann doch neue musikalische Ideen nach Raum um zu wachsen, begannen sich zu entfalten und sich ihren Weg zu suchen. „Impar“, was eben „solo“ bedeutet, – partnerlos –, ist Zèlia Fonsecas Liebeserklärung an die gemeinsame Zeit mit Rosanna. Durch sie lebt nun auch Rosanna fort, in der Erinnerung und in ihrem Einfluss auf Zélias musikalisches Schaffen. Mehr als zehn Musiker waren an der Umsetzung dieser sehr verschiedenartigen Stücke beteiligt, die nun doch wie Perlen an einer Schnur durch einen gemeinsame roten Faden verbunden scheinen. Fröhlich wie traurig, sanftmütig wie energisch, allesamt gut arrangiert und ausdrucksstark gespielt und gesungen kommen die Lieder auf „Impar“ daher. Die Gesamtwirkung ist träumerisch, aber gleichzeitig selbstsicher und wissend. Die Texte zeugen von Reife und Passion, berichten von Liebe, der Natur und – natürlich – vom Leben. Und von dem, was darin alles Aufregendes passiert, wenn man nach vorne sieht.