Body
Kölner Opernintendant Christoph Dammann wechselt nach Lissabon +++ Bundesverdienstkreuz für Wiesbadener Intendant Manfred Beilharz
Kölner Opernintendant Christoph Dammann wechselt nach LissabonKöln (ddp). Der Intendant der Kölner Oper, Christoph Dammann, wechselt im Sommer 2008 als Intendant der portugiesischen Nationaloper Sao Carlos nach Lissabon. Nach acht Jahren beendet Dammann seine Tätigkeit in Köln ein Jahr vor Ende seiner ursprünglichen Vertragslaufzeit.
Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) und Kulturdezernent Georg Quander erfolgt, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Während Schramma sich zuletzt immer wieder für die Vertragsverlängerung Dammanns eingesetzt hatte, sparte der Kulturdezernent nicht an massiver Kritik am Opernchef. Schramma würdigte Dammann am Dienstag als «einen zuverlässigen, kooperativen und äußerst konstruktiven Intendanten». In den zurückliegenden, finanziell schwierigen Jahren, sei es in gemeinsamen Gesprächen immer wieder gelungen, die Kölner Oper auf Kurs zu halten. Es sei aber auch eine Auszeichnung für den Opernstandort Köln, dass Dammann nach Lissabon berufen wurde.
Christoph Dammann kam im Jahr 2000 als stellvertretender Operndirektor ans Kölner Haus und übernahm 2002 nach Günter Krämers Ausscheiden die alleinige künstlerische Verantwortung.
(Anm. nmz): EinBeitrag im «Kölner Stadt-Anzeiger» belegt hingegen erhebliche Differenzen zwischen Stadtverwaltung und Dammann. Er wolle mit seinem ein Jahr früher als vertraglich festgelegten Abgang «eine demütigende Demontage, die ihm unweigerlich bevorgestanden hätte» vermeiden. Es sei offensichtlich gewesen, so die Zeitung weiter, dass der Kulturdezernent der Stadt den Opernintendanten habe loswerden wollen, und auch im Kulturausschuss habe sich keine Mehrheit für eine Vertragsverlängerung gefunden.
Der künstlerisch wenig erfolgreiche Dammann hatte in den vier Jahren in Köln mit rekordhohen Kürzungen der finanziellen Mittel zu kämpfen. Kredit verscherzt hat er sich laut «Kölner Stadt-Anzeiger» aber vor allem mit mangelnder Kritikfähigkeit und «desaströsen Entscheidungen bei der Regieauswahl».
Bundesverdienstkreuz für Wiesbadener Intendant Manfred Beilharz
Für sein beispielgebendes berufliches Wirken und seine vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit zur Unterstützung künstlerischer und sozialer Engagements ist der Intendant des Staatstheaters Wiesbaden, Dr. Manfred Beilharz, mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, überreichte die Auszeichnung gestern in der Staatskanzlei und würdigte Beilharz als einen der erfolgreichsten und wichtigsten Theaterintendanten Deutschlands.
Seit der Spielzeit 2002/2003 ist Dr. Beilharz Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und künstlerischer Leiter der „Internationalen Maifestspiele“. „Auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen hat Dr. Beilharz es mit Weitblick, Kompetenz und hohem Engagement verstanden, das Theater auf klarem künstlerischen Kurs zu halten und Einschnitte in Angebot oder Qualität nicht nur zu vermeiden, sondern das Niveau des Hauses weiter zu erhöhen“, sagte der Minister. Es sei dem Wirken des Intendanten zu verdanken, dass die Maifestspiele und die 1992 von Dr. Beilharz noch in Bonn begründete Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ zu einer festen Größe in der deutschen und internationalen Theaterlandschaft geworden seien. Die Theaterbiennale ist das weltweit bedeutendste und größte Festival zeitgenössischer Dramatik.