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Anne Sofie von Otter erhält Musikfest-Preis Bremen 2006 +++ Semperopern-Intendant Gerd Uecker wird 60 +++ Doris Ahnen erhält Politikpreis des Inventio 2006
Anne Sofie von Otter erhält Musikfest-Preis Bremen 2006Bremen (ddp). Die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter erhält den mit 25 000 Euro dotierten Musikfest-Preis Bremen 2006. Die Auszeichnung wird der Künstlerin am 23. September bei einer Gala im Bremer Rathaus überreicht, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Mit ihren Konzerten habe Otter interpretatorische Maßstäbe im vokalen Bereich gesetzt, begründete die Jury ihre Entscheidung. Ob Arien von Händel, Lieder von Mahler oder Songs von Tom Waits, Otter habe sich stets als eine «universelle und fesselnde Künstlerpersönlichkeit erwiesen».
Mit dem Preis werden seit 1998 jährlich herausragende Solisten, Orchester und Dirigenten ausgezeichnet, die mit ihrem Schaffen die Ausrichtung des Festivals maßgeblich akzentuieren. Preisträger der vergangenen Jahre waren Klaus Maria Brandauer, Jessye Norman, Nikolaus Harnoncourt und Sir Roger Norrington.
Otter gilt als besonders vielseitige Sängerin. Einem ersten Engagement 1982 an der Oper Basel, wo die heute 51-Jährige zu einer herausragenden Mozart- und Strauss-Interpretin avancierte, folgten Auftritte an den wichtigsten Opernhäusern und bei den bedeutendsten Festivals der Welt.
Im Rahmen der Musikfest-Gala wird auch der angegliederte Förderpreis Deutschlandfunk verliehen. Zum «Artist in Residence 2006» wird die Geigerin Patricia Kopatchinskaja ernannt. Der Sachpreis ermöglicht ihr Studioproduktionen beim Deutschlandfunk und beinhaltet ein Konzertengagement beim nächsten Musikfest Bremen.
Semperopern-Intendant Gerd Uecker wird 60
Heute feiert einer der profiliertesten Opernintendanten Deutschlands seinen 60. Geburtstag. Prof. Gerd Uecker, ein gebürtiger Münchner, war von 1993-2003 Operndirektor der Staatsoper München, nachdem er am selben Haus zuvor in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig war. Seit 2000 designierter Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden, ist er hier seit 2003 als Leiter des Hauses tätig. Der auch über seine zahlreichen Lehraufträge profilierte Opernmacher gilt als klassisch fundierter, aber neuen Formen der Bühnenästhetik gegenüber aufgeschlossener Profi. Selbst ein mehr als passabler Pianist, weiß er um die Bedeutung der Orchesterkultur an einem großen Opernhaus. Demzufolge gilt eine besondere Leidenschaft dem Orchester der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
In Sängerkreisen erfreut sich Uecker weit reichender, internationaler Kontakte und profitiert dabei von seinen überragenden Images hinsichtlich Kompetenz und liebenswürdiger, aber bestimmter Führungskraft. Über das Junge Ensemble sichert der Intendant seinem Haus eine permanente Auslese des begabten, sängerischen Nachwuchses. Die Verpflichtung von Fabio Luisi als GMD und Chefdirigent der Staatskapelle ist sein Werk.
Am Haus ist sein programmatischer Einfluss vor allem im Wiedererstarken der italienischen Oper spürbar sowie bei der befruchtenden Synthese zwischen renommierten Gaststars und einem qualitätvollen Ensemble. Durch seine reiche Erfahrung und die Freude am fruchtbaren, auch kontroversen Dialog wurde er an die Spitze der deutschen Opernkonferenz gewählt.
Mit Ehefrau Ingrid bewohnt Prof. Uecker, dem eine besondere Liebe zur italienischen Lebensart nachgesagt wird, ein Haus in Radebeul mit Blick auf das Elbtal. Der große Freund der bildenden Kunst liebt Zeitgenössisches ebenso wie Werke früherer Epochen und anderer, auch fernöstlicher Kulturen.
Zum Geburtstag schenken ihm seine Mitarbeiter die 10-bändige Gesamtausgabe des sozialwissenschaftlichen Denkers Niklas Luhmann.
Quelle: Semperoper
Doris Ahnen erhält Politikpreis des Inventio 2006
Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend des Landes Rheinland-Pfalz, erhält den Politikpreis des Inventio 2006. Damit ist sie die erste Preisträgerin der Auszeichnung, die dieses Jahr ins Leben gerufen wurde. Mit dem Preis werden engagierte Persönlichkeiten aus der Politik ausgezeichnet, die sich insbesondere für den Erhalt und den Ausbau des Musiklandes Deutschland einsetzen.
Dazu Prof. Dr. Hans Bäßler, Vizepräsident des Deutschen Musikrates und Juryvorsitzender des Inventio: „Wir freuen uns sehr, dass wir Ministerin Doris Ahnen in diesem Jahr als erster Preisträgerin den Politikpreis des Inventio 2006, der vom Deutschen Musikrat und der Stiftung „100 Jahre Yamaha e.V.“ ausgelobt wird, überreichen können. Ihre brillante politische Leistung besonders im Bereich der Förderung der musikalischen Bildung insbesondere in den Ganztagsschulen verdient bundesweit Anerkennung und Dank. Besonders erfreulich ist das energische Eintreten von Doris Ahnen für nachhaltige Strukturen in der musikalischen Breitenbildung.“
Die rheinland-pfälzische Bildungs- und Jugendministerin dankte für die „unerwartete“ Auszeichnung und betonte: „Kulturelle und insbesondere musikalische Bildung legt in vielerlei Hinsicht den Grundstein für die kreativen Potenziale in unserer Gesellschaft. Deswegen freue ich mich besonders über den Politikpreis des Inventio 2006. Für mich ist dies ein Ansporn, unser gemeinsames Bemühen darum, möglichst allen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu der faszinierenden und prägenden Welt der Musik zu eröffnen, weiter fortzusetzen.“ Erfreulich sei, dass der Deutsche Musikrat mit seinem kürzlich veröffentlichten 2. Berliner Appell den Zusammenhang von musikalischer Bildung sowie kultureller Identität und Dialogbereitschaft herausgestellt habe, ergänzte Doris Ahnen. Die Arbeit des Deutschen Musikrates, der mit seinen über acht Millionen Mitgliedern die größte Bürgerbewegung im Kulturbereich darstelle, sei ein Stück unverzichtbarer Politikberatung und stärke das Bewusstsein für den Wert der Kreativität in der Gesellschaft.
Der Politikpreis des Inventio 2006 wird am Mittwoch, den 27. September 2006 in Würzburg im Theatersaal der Hochschule für Musik (Gebäude Bibrastraße) um 20.30 Uhr durch den Juryvorsitzenden des Inventio und Vizepräsidenten des DMR, Prof. Dr. Hans Bäßler an Ministerin Doris Ahnen überreicht werden.
Der Inventio, dessen diesjährige Preisträger ebenfalls in diesem Festakt ausgezeichnet werden, ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Musikrates und der Stiftung „100 Jahre Yamaha e.V.“, die mit diesem Preis alljährlich innovative Projekte im Bereich der musikalischen Bildung auszeichnen. Den Rahmen für den diesjährigen Festakt bildet die Bundesschulmusikwoche des Verband Deutscher Schulmusiker (VDS) in Würzburg.
Quelle: Deutscher Musikrat