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Ruzicka verzichtet auf zweite Amtsperiode in Salzburg +++ Goethe-Medaille für Imre Kertész


Ruzicka verzichtet auf zweite Amtsperiode in Salzburg
Festspiel-Intendant Peter Ruzicka wird auf eine zweite Amtsperiode bei den Salzburger Festspielen nach 2006 verzichten. Das hat er dem Festspiel-Kuratorium in einem Brief mitgeteilt. Ruzicka kritisiert auch die "Stechuhrmentalität" von Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ).
Ruzicka betonte, er werde in der verbleibenden Amtszeit bis zum Festspielsommer 2006 "ein Äußerstes daran setzen, den erfolgreichen Weg der Salzburger Festspiele fortzuführen und insbesondere die dramaturgischen Programmlinien weiter zu akzentuieren, die bislang schon große Zustimmung gefunden haben." Das Kuratorium habe ihm bereits im Vorjahr eine Vertragsverlängerung angeboten.
In einem Interview mit der Nachrichten-Illustrierten News betont Ruzicka, dass die Äußerungen von Festspiel-Kuratoriums-Mitglied Heinz Schaden "von einem engen Denken" zeugten: "Die Stechuhrmentalität ist in Kunstfragen unbrauchbar." Ruzickas Amtszeit endet am 30. September 2006.
Er habe Ruzicka nicht zum Rücktritt aufgefordert, betont Schaden: "Das ist seine freie Entscheidung. Das muss ihm überlassen bleiben. Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir zum ersten Mal unter vier Augen über dieses Problem der Absenzen geredet, wir haben auch im Kuratorium darüber gesprochen. So ist es nicht, dass ihn das völlig unvorbereitet getroffen hätte."
Noch-Landeshauptmann Franz Schausberger (ÖVP) bedauerte dagegen das Ausscheiden Ruzickas sehr. Der vergangene Festspielsommer sei künstlerisch und kaufmännisch der beste gewesen, ergänzt Schausberger.
Er verstehe aber die Entscheidung Ruzickas, sagt der Landeshauptmann, "weil er in der Öffentlichkeit völlig unnotwendig attackiert wurde. Ich halte das für einen schlechten Stil, das hätte man am Dienstag auch im Kuratorium ausreden können." Er persönlich sei der Meinung, dass es ein Direktorium aus drei Personen durchaus zulasse, wenn der künstlerische Leiter auch Nebentätigkeiten ausübe.
Ruzicka war in der vergangenen Woche unter massive Kritik von Schaden geraten. Der hatte kritisiert, dass der Festspielintendant zu wenig in Salzburg sei. Außerdem fehle nach wie vor eine Finanzplanung für das Mozartjahr 2006. Ruzicka betonte gegenüber dem Kuratorium, er wolle mehr komponieren. So brauche eine für 2008 geplante neue Hölderlin-Oper seine Aufmerksamkeit.
Quelle: orf

Goethe-Medaille für Imre Kertész
Dem Schriftsteller Imre Kertész ist in Weimar die Goethe-Medaille verliehen worden. Bei einem Festakt im ehemaligen Residenz-Schloss überreichte die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, die Auszeichnung.
Zur Begründung hieß es, in seiner Literatur gelinge es Kertész, "das Unbegreifliche in Sprache zu fassen und das Nichtdarstellbare darzustellen". Kertész schreibt vor allem über seine Kindheitserinnerungen aus deutschen Konzentrationslagern zur Nazi-Zeit. 1944 war er zunächst nach Auschwitz und von dort nach Buchenwald verschleppt worden. Sein Erstling "Roman eines Schicksallosen" machte den 1929 geborenen Autor berühmt.
Weitere Preisträger in diesem Jahr sind der indische Schauspieler Mohan Agashe, der amerikanische Literaturwissenschaftler Pul Michael Lützeler, der weißrussische Philosoph Anatoli Michailow und der brasilianische Autor und Wissenschaftler Sergio Paulo Rouanet.
Die Goethe-Medaille wird seit zwölf Jahren immer am 22. März verliehen, dem Todestag Johann Wolfgang von Goethes. Die undotierte Auszeichnung wird an ausländische Künstler und Autoren verliehen, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Die Goethe-Medaille wurde vor 50 Jahren vom Goethe-Institut gestiftet und gilt seit 1975 als offizieller Orden.
Quelle: mdr.de