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Kölns Kulturdezernent Georg Quander will Kölner Opernintendant werden +++ Katharina Wagner will Festspielleitung in Bayreuth übernehmen +++ Martin Kusej soll neuer Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels werden +++ Schriftsteller Jorge Semprun erhält Ehrendoktorwürde der Uni Potsdam


Kölns Kulturdezernent Georg Quander will Kölner Opernintendant werden
Köln (ddp). Die Suche nach einem neuen Intendanten für die Kölner Oper beginnt mit Verzögerung. Die für Dienstag vorgesehene konstituierende Sitzung der Findungskommission müsse aus Termingründen entfallen, teilte die Stadtverwaltung Köln am Montag mit. Die erste Sitzung solle aber auf jeden Fall vor den Sommerferien stattfinden.
Kölns Kulturdezernent Georg Quander erklärte am Montag seinen Austritt aus der Kommission. Dem früheren Intendanten der Staatsoper Unter den Linden in Berlin werden selbst Ambitionen auf das Kölner Intendantenamt nachgesagt. Mit seinem Rückzug aus der Findungskommission wolle er jeglichen Anschein möglicher Interessenkonflikte ausschließen und Schaden von seinem Amt abwenden, sagte Quander.
Der bisherige Intendant der Kölner Oper, Christoph Dammann, wechselt im Sommer 2008 als Intendant der portugiesischen Nationaloper Sao Carlos nach Lissabon. Er scheidet damit ein Jahr vor dem Ende seiner ursprünglichen Vertragslaufzeit in Köln aus. Quander hatte Dammanns Arbeit öffentlich kritisiert.
Zur Findungskommission gehören jetzt noch der ehemalige Bayrische Staatsintendant, Sir Peter Jonas, der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Klaus Zehelein, der Intendant Ruhr-Trienale und Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm, Kölns Generalmusikdirektor Markus Stenz, und der Geschäftsführer Bühnen Köln, Peter F. Raddatz. Dieser erklärte bereits, nicht als Vorsitzender der Findungskommission zur Verfügung zu stehen.

Katharina Wagner will Festspielleitung in Bayreuth übernehmen
Bayreuth (ddp). Die Opernregisseurin Katharina Wagner hat Interesse an der Leitung der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele bekundet. «Wenn die Bedingungen stimmen, würde ich es gern machen», sagte die Urenkelin Richard Wagners in der aktuellen Ausgabe des «Bayreuther Sonntags». Sie sei «nicht scharf auf den Titel», fühle aber Verantwortung gegenüber dem Haus. Die Festspielleitung sei eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Die 29-Jährige betonte, wenn der Punkt komme, an dem ihr Vater Wolfgang Wagner aufhöre, werde sich einiges in der Festspiel GmbH ändern: «Gesellschafter, Geschäftsführer, Festspielleiter – alle haben Erwartungen aneinander.» Eigene Vorstellungen müssten mit den anderen und auch den dann neuen Gesellschaftern diskutiert werden. «Diese Diskussion muss man ernsthaft führen, zum Beispiel, ob man Repertoire oder Spielzeit verändert», sagte Katharina Wagner. Sie warnte davor, die Einzigartigkeit der Festspiele aufs Spiel zu setzen: «Wir dürfen nicht beliebig werden.»

Martin Kusej soll neuer Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels werden
München (ddp-bay). Der österreichische Regisseur Martin Kusej soll neuer Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels werden. Medienberichten zufolge ist die Entscheidung für den 46-jährigen Kärntner bereits gefallen. Am Dienstagnachmittag wolle Kunstminister Thomas Goppel (CSU) Kusej im Münchner Residenztheater als Nachfolger von Dieter Dorn präsentieren. Dorns Vertrag läuft 2009 aus.
Martin Kusej, 1961 in Kärnten geboren, hat noch kein eigenes Haus geleitet. In den Jahren 2005 und 2006 war er Schauspielchef der Salzburger Festspiele. Im vergangenen Jahr sorgten seine Äußerungen nach der Berufung von Matthias Hartmann zum neuen Intendanten des Wiener Burgtheaters für Aufregung. Kusej, der sich selbst Hoffnungen auf die Leitung gemacht hatte, versprach, das Burgtheater nie mehr zu betreten.

Jorge Semprun erhält Ehrendoktorwürde der Uni Potsdam
Potsdam (ddp-lbg). Dem Schriftsteller Jorge Semprun wird am Freitag (25. Mai) die Ehrendoktorwürde der Universität Potsdam verliehen. Damit ehrt die Philosophische Fakultät seine «Lebensleistung als Schriftsteller, Denker und engagierter Intellektueller unserer Zeit», wie die Universität am Montag ankündigte. Auf der Festveranstaltung werden unter anderen Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU), die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, sowie der Schriftsteller Christoph Hein Reden halten. Semprun werde zum Thema «Philosophie als Überlebenswissenschaft» sprechen.
Der 1923 in Madrid geborene Schriftsteller war zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges mit seiner Familie nach Paris geflohen, wo er Philosophie studierte. 1941 trat er der kommunistischen Resistance-Bewegung bei. Zwei Jahre später wurde er von der Gestapo verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert. Zwischen 1957 und 1962 arbeitete er im Untergrund der Kommunistischen Partei im faschistischen Spanien. Seit 1964, als er wegen «Abweichung von der Parteilinie» aus der KP ausgeschlossen wurde, ist er Schriftsteller. Von 1988 bis 1991 war er Kultusminister Spaniens.