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NDR-Intendant Jobst Plog gibt Amt im Januar 2008 auf +++ Mozartpreisverleihung an Christine Schornsheim +++ Bach-Medaille 2007 für Nikolaus Harnoncourt +++ Christoph Schlingensief denkt über Umzug nach Oberhausen nach +++ Lars-Ole Walburg wird 2009 Intendant am Schauspiel Hannover
NDR-Intendant Jobst Plog gibt Amt im Januar 2008 auf
Hamburg (ddp-nrd). Der Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR), Jobst Plog, gibt sein Amt zum 15. Januar kommenden Jahres auf und bestätigt damit erstmals offiziell die bereits veröffentlichten Medienberichte. «Mit meinem Schritt will ich im Interesse des Norddeutschen Rundfunks eine zügige Nachfolgeregelung ermöglichen», sagte Plog am Freitag in Hamburg vor dem Rundfunk- und Verwaltungsrat des NDR. Die Aufsichtsgremien des NDR bekämen damit die Chance, die Intendantenwahl zusammen mit der Wahl des stellvertretenden Intendanten zu vollziehen und beide Berufungen einvernehmlich und unter professionellen Gesichtspunkten vorzunehmen.
Vize-Intendant Joachim Lampe hört zum 1. September dieses Jahres beim NDR auf. Plog führt das Rundfunkunternehmen seit 15. Januar 1991. Nebenbei war Plog von 1999 bis 2002 Präsident beim deutsch-französischen Kulturkanal ARTE. Die Rückkehr des Bundesliga-Fußballs zur ARD sowie die Rückkehr von Harald Schmidt in seine öffentlich-rechtliche Heimat wird Plog zugerechnet.
Die Berliner Tageszeitung «Tagesspiegel» hatte am Mittwoch berichtet, dass als Nachfolgerin des 66-Jährigen die promovierte Juristin Christiane Freifrau von Richthofen im Gespräch ist.
Mozartpreisverleihung an Christine Schornsheim
Chemnitz (ddp-lsc). Das Sächsische Mozartfest 2007 geht zu Pfingsten in sein drittes und letztes Wochenende. Dabei erfolgt am Sonntag in Leipzig die Verleihung des Mozartpreises 2007 an die international gefragte Cembalistin Christine Schornsheim, wie die Sächsische Mozartgesellschaft am Freitag mitteilte. Die bis 2002 an der Musikhochschule Leipzig und jetzt in München lehrende Künstlerin erhalte die Auszeichnung für ihr erfolgreiches musikalisches und pädagogisches Wirken und die Pflege alter Musik.
Am Sonntagnachmittag gastiere das Festival mit Mozart und Tango erstmals im Sächsischen Eisenbahnmuseum in Chemnitz. Beim Familienprogramm «Mozart und Tango» seien neben Dampfrössern in Aktion die Künstlergruppe Klangzone aus Schwarzenberg, das Streichersextett der Robert-Schumann-Philharmonie und eine Tangoformation zu erleben. Passend zum diesjährigen Motto «Sinnlichkeit und Verführung» gehe das Fest am Montag mit jüdischer Kunst, Küche und Musik beim jüdischen Kulturverein «beseder» in
Chemnitz zu Ende.
Bach-Medaille 2007 für Nikolaus Harnoncourt
Die Bach-Medaille der Stadt Leipzig erhält in diesem Jahr der Österreicher Nikolaus Harnoncourt. Dem Cellisten und Dirigenten wird die Ehrung für ein Lebenswerk verliehen, das unmittelbar mit der Musik Johann Sebastian Bachs verbunden ist. Nikolaus Harnoncourt gehört mit Gustav Leonhardt zu den Begründern der historischen Aufführungspraxis.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung überreicht die hohe Auszeichnung während eines Festakts im Rahmen des Bachfests Leipzig am 10. Juni im Gohliser Schlösschen.
Um international herausragende Künstlerinnen und Künstler für deren besondere Verdienste um die Aufführung und Pflege der Musik Johann Sebastian Bachs zu würdigen, stiftete die Stadt Leipzig 2003 die aus Meissner Porzellan gefertigte Bach-Medaille. Seither wird das „sächsische Gold“ mit dem Bach-Kopf im Avers jährlich während des Bachfests verliehen. Ein ehrenamtliches Gremium, bestehend aus dem künstlerischen Direktorium des Bachfests, dem Gewandhauskapellmeister, dem Rektor der Musikhochschule und führenden Persönlichkeiten der Stadt Leipzig, wählt die Preisträger aus. Die Liste der bisherigen Bach-Medaillen-Preisträger versammelt in einem Stelldichein die renommiertesten Bach-Interpreten weltweit: Ausgezeichnet wurden bisher Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmut Rilling (2004) und Gustav Leonhardt (2003).
Quelle: Bach Archiv Leipzig
Christoph Schlingensief denkt über Umzug nach Oberhausen nach
München (ddp). Der Regisseur und Aktionskünstler Christoph Schlingensief (46) spielt mit dem Gedanken, in seine Geburtsstadt Oberhausen in Nordrhein-Westfalen zu ziehen. «In den Straßen riecht es nach Pommes, alles ist wie immer», sagte Schlingensief der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagausgabe). Im Moment fahre er sehr oft in seine Heimatstadt. Derzeit lebt Schlingensief in Berlin.
Das Münchner Haus der Kunst zeigt seit Freitag seine Installation «18 Bilder pro Sekunde». Im Mittelpunkt steht sein ungeschnittener Film «African Twin Tower», gedreht in Namibia, in dem es um Richard Wagner, den Anschlag vom 11. September, Angehörige eines afrikanischen Hirtenvolks sowie Geister der Gegenwart und der Vergangenheit geht. Zudem sind Kurzfilme zu sehen, die Schlingensief während der Vorbereitungen für seine Inszenierung von Richard Wagners Oper «Der fliegende Holländer» im brasilianischen Manaus drehte.
Schlingensief sagte der «Süddeutschen Zeitung» weiter, der Film sei immer seine Heimat gewesen. Das Theater sei dagegen «die Zeit der Erschöpfung» gewesen: «Ich wollte auf der Bühne schneller sein als mein schnellster Kritiker.» Im Moment habe er kein Theaterstück, «aber ausgerechnet jetzt schreiben Kritiker, die mich immer scheiße fanden, ich wäre einer der wichtigen Theatermacher».
Lars-Ole Walburg wird 2009 Intendant am Schauspiel Hannover
Hannover (ddp). Regisseur Lars-Ole Walburg wird mit der Spielzeit 2009/2010 neuer Intendant am Schauspiel Hannover. Er tritt die Nachfolge von Wilfried Schulz an, der dann zum Staatsschauspiel Dresden wechselt. Mit der Berufung Walburgs sei sichergestellt, «dass die erfolgreiche und qualitätvolle künstlerische Arbeit des Staatstheaters Hannover fortgesetzt werden kann», betonte Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) nach einer Sitzung des Aufsichtsrates der Staatstheater Hannover GmbH am Donnerstag. Die Stadt werde damit weiterhin eine Rolle unter den besten deutschsprachigen Bühnen spielen.
Walburg, Jahrgang 1965, arbeitete dem Kulturministerium zufolge zunächst als freier Redakteur beim Fernsehen und erhielt 1992 den Grimme-Preis für ein Kulturmagazin. Von 1989 bis 1992 studierte er Theaterwissenschaft und Germanistik in Berlin. Von 1996 bis 1998 war Walburg Dramaturg und Regisseur am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Ab 1998 war er Chefdramaturg, fester Regisseur und stellvertretender Schauspieldirektor am Theater Basel, von 2002 bis 2006 Schauspieldirektor. Seitdem arbeitet er als freier Regisseur mit Aufträgen unter anderem am Burgtheater Wien und den Münchner Kammerspielen.