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Dresden (ddp) - Die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein wendet sich mit Entschiedenheit gegen die Kündigung des Vertrages von Opernintendant Henri Maier und die Verfahrensweise der Stadt Leipzig.
Holk Freytag: „Der Rauswurf von Henri Maier ist in dreierlei Hinsicht ein Skandal. Zum einen wurde vor Jahresfrist Maiers Vertrag um 5 Jahre verlängert, dies bedeutet eine Bindung für beide Partner, ein Vertrag ist ein Vertrag. Offensichtlich hat es beim Engagement von Riccardo Chailly keine konzeptionellen Absprachen mit Maier gegeben.
Zum andern bedeutet der Rauswurf von Maier eine unvertretbare Vergeudung von Steuergeldern, denn die Stadt Leipzig wird seinen Vertag voll auszahlen müssen.
Schließlich spielt wieder einmal ein Generalmusikdirektor eine unrühmliche Rolle beim Rauswurf eines Intendanten. Niemand bestreitet die Fähigkeit von Riccardo Chailly als Dirigent. Seine Vorstellung von Musiktheater, ablesbar in dem von ihm verantworteten „Maskenball“, genügen allerdings dem Niveau deutscher Opernhäuser nicht. Chailly sollte sich einmal gründlich mit den Bedingungen des deutschen Theatersystems auseinandersetzen. Dann wird er einsehen, dass seine bislang praktizierte Anwesenheit in Leipzig nicht mit dem Standard führender deutscher Musiktheater vereinbar ist.“
Der Vorstand der Intendantengruppe fordert die Stadt Leipzig auf, die in jeder Hinsicht unverantwortliche Entscheidung rückgängig zu machen. Eine personelle Neuorientierung muss die Position des Generalmusikdirektors einschließen.