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10.5.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Berlin: CDU-Kulturexperte unterstützt Neuausrichtung des Goethe-Instituts +++ Leipzig: Tagung «Museen gestalten Zukunft - Perspektiven der Museen im 21. Jahrhundert»


Berlin: CDU-Kulturexperte unterstützt Neuausrichtung des Goethe-Instituts
Berlin (ddp). Der CDU-Kulturexperte Wolfgang Börnsen steht hinter den Plänen des Goethe-Instituts für mehr Einrichtungen in Asien und eine reduzierte Präsenz in Europa. Die Arbeit in Europa könne ein wenig schmaler sein, wenn das Institut dadurch weltweit noch mehr als Botschafter Deutschlands auftrete, sagte Börnsen am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Europa werde dadurch nicht vernachlässigt. Er verwies auf zahlreiche andere Initiativen, Einrichtungen und Medien, durch welche die deutsche Kultur in Europa verankert sei.
Goethe-Instituts-Präsidentin Jutta Limbach hatte Anfang Mai gesagt, die Einrichtung brauche weniger Liegenschaften und mehr Programmangebot. Daher müsse das Netzwerk der Institute vor allem in Europa einer «grundsätzlichen Analyse» unterzogen werden. Ohne eine Ausweitung der finanziellen Mittel durch die Bundesregierung könne es eine Beibehaltung des jetzigen Institutsnetzes nicht geben.

Leipzig: Tagung «Museen gestalten Zukunft - Perspektiven der Museen im 21. Jahrhundert»
Leipzig (ddp). Deutschlands Museen suchen in Zeiten knapper öffentlicher Kassen nach ihrer veränderten Rolle in der Gesellschaft. «Museen gestalten Zukunft - Perspektiven der Museen im 21. Jahrhundert» ist das Motto einer gemeinsamen Tagung der Kulturstiftung der Länder und des Deutschen Museumsbundes, die bis zum Mittwoch in Leipzig stattfindet und sich mit der Bedeutung von Museen in der Zukunft befasst.
«Viele Museen sind im Umbruch, vor allem wegen der Finanzengpässe von Kommunen und Ländern», betonte die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, am Dienstag.
Künftig müssten sich die Einrichtungen auf bestimmte Entwicklungen in der Gesellschaft wie etwa die zunehmende Überalterung einstellen, sagte der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Michael Eissenhauer. Er erwartet in den nächsten 15 Jahren einen «unglaublichen Zuwachs» an Menschen mit relativ guten Renten und viel Freizeit", die häufig ein großes Interesse an Museen haben. Immerhin gingen schon heute jährlich 106 Millionen Menschen in die verschiedenen Ausstellungen.
Deshalb seien Museen unverzichtbar, sagte der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig, Volker Rodekamp. Andererseits würden Museen in Befragungen der Bevölkerung zu Einsparmöglichkeiten von vielen als verzichtbar angesehen. Gerade wegen dieser unterschiedlichen Einschätzungen seien die Verantwortlichen in den Museen in den vergangenen Jahren wacher geworden. «Eine neue Art des Denkens greift Platz», betonte Rodekamp.
Leipzigs Kulturdezernent Georg Girardet sagte, die Museen leisteten einen Beitrag zur kulturellen Bildung besonders junger Leute und zur Ankurbelung des Städtetourismus\'. Deshalb müssten sie sich noch stärker als bisher nach außen öffnen. Eissenhauer fügte hinzu, die mehr als 6000 Museen in Deutschland seien ein wesentlicher Faktor der Kulturnation.
Die viertägige Konferenz, die gleichzeitig die Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes ist, hat nach Angaben Eissenhauers mit über 300 Teilnehmern die bisher größte Resonanz aller Jahrestagungen seiner Organisation erreicht.