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Letzter Vorhang im Schlosspark-Theater +++ Krise um "Topographie des Terrors" zu Ende

Letzter Vorhang im Schlosspark-Theater
(mid) Berlin, Das Schlosspark-Theater in Steglitz hat Insolvenz angemeldet. Das bestätigte der Sprecher der Senatskulturverwaltung Torsten Wöhlert gegenüber der "Berliner Morgenpost". Damit ist der Rettungsversuch von Geschäftsführer Frank Wisniewski und Schauspieler Ezard Haussmann, die nach dem Rückzug von Intendant Heribert Sasse ohne die Subventionen des Landes von zuletzt 1,6 Mio. Euro den Theaterbetrieb aufrecht erhalten wollten.
Das Schlosspark-Theater war erst im Dezember 2002 wiedereröffnet worden, wurde im Januar für einen umfassenden Umbau erneut geschlossen und sollte im Herbst wiedereröffnet werden. Laut Wöhlert wird das Theater nach Beendigung des Verfahrens wieder zur Nutzung ausgeschrieben. Bewerber gibt es wohl genug, aber ohne Sponsoren kann die Traditionsbühne nicht überleben.

Krise um "Topographie des Terrors" zu Ende
orf - Die Krise um den Bau des Berliner NS-Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" ist beigelegt. Nach einem Gespräch in Zürich mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor erklärte Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) am Sonntag, Zumthor wolle durch Vereinfachung seines Projekts die Kostengrenze von rund 39 Millionen Euro einhalten. Jetzt müsse schnell ein Finanz- und Zeitplan für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten vorgelegt werden.
Auch Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) begrüßte die Einigung. Nun bestehe die Chance, das Stabwerk von Zumthor zu realisieren und die Arbeitsmöglichkeiten für die "Topographie"- Stiftung zu verbessern. Es bleibe dabei, dass der Bund bis zu fünfzig Prozent der begrenzten Gesamtkosten übernehme.
Zumthor will das Stabwerk im Inneren des Gebäudes jetzt simpler gestalten. Das Projekt liegt seit langem wegen der Baukosten auf Eis, die das ursprünglich geplante Budget zu sprengen drohten. Da eine Kostenreduzierung zunächst nicht möglich schien, hatte der Internationale Beirat der Stiftung bereits Alternativen zu dem Projekt ins Gespräch gebracht.
Der Bau, von dem die Treppenhäuser bereits stehen, soll die Dauerausstellung über das Terrorsystem der Nazis aufnehmen und aus schmalen Betonstelen mit verglasten Zwischenräumen bestehen.
In einem Brief hatte sich Flierl schon vor dem Gespräch an Zumthor mit der Bitte um Kompromissbereitschaft und Kreativität gewandt. Erfreulicherweise habe sein Büro schnell reagiert und der Berliner Bauverwaltung schon eine vereinfachte Konstruktion vorgeschlagen. Flierl erklärte, er sei zuversichtlich, dass die baulichen Probleme nun nicht länger die Bildungs- und Aufklärungsarbeit der Stiftung in den Hintergrund drängten.
Zwar könne sich wegen der Neuberechnung der Statik und einer möglichen Neuausschreibung erneut eine Zeitverzögerung ergeben. Dafür bestehe aber nun die Aussicht, das Projekt bis zur Sommerpause so zu überarbeiten, dass es im Rahmen des Budgets realisiert werden könne, erklärte der Berliner Kultursenator.