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Solidarität mit Münchner Symphonikern +++ Bitterfelder Kulturpalast muss auf unbestimmte Zeit schließen


Solidarität mit Münchner Symphonikern
Die 65 Musiker der Münchner Symphoniker sehen harten Zeiten entgegen. Die Stadt München plant, im nächsten Jahr 280.000 EUR Zuschüsse zu streichen, im Jahr 2005 sogar die komplette Förderung in Höhe von 1,4 Mio. EUR abzuschaffen. Diese macht 30 Prozent des Gesamtetats des Münchner Orchesters aus, das durch diese Maßnahmen akut in seiner Existenz bedroht ist.
(mid) München/Augsburg, - Nun erhalten die Symphoniker mit ihrem Chefdirigenten Heiko Mathias Förster mehr und mehr Unterstützung. Neben dem Deutschen Musikrat sprechen sich die Münchner CSU-Opposition und die Augsburger Philharmoniker für den Fortbestand des Orchesters aus. In einem Protestbrief an SPD-Oberbürgermeister Ude mahnen die Augsburger, die vollständige Streichung der Zuschüsse werde der Stadt München und dem Freistaat Bayern schaden. Zudem kritisierte die CSU, es hätten immer noch keine Gespräche zwischen Stadt und Orchester stattgefunden.
Die Mitglieder der 1945 gegründeten Münchner Symphoniker sind bereit, auf Gehalt zu verzichten, sogar ein maßvoller Stellenabbau werde akzeptiert. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates erinnerte Ude in einem Schreiben, der Oberbürgermeister selbst hätte das Orchester noch 1995 als unverzichtbar deklariert.
Mit einem Protestblatt ruft das Orchester die Bevölkerung zur Unterstützung auf, wenn am 2. April der Stadtrat über den weiteren Fortbestand der Münchner Symphoniker entscheidet.
Quelle: http://www.klassik.com/de/currents/news/latest.htm

Bitterfelder Kulturpalast muss auf unbestimmte Zeit schließen
Mit der Rockoper "Faust" ist im legendären Bitterfelder Kulturpalast der vorerst letzte Vorhang gefallen. Das bestätigte die Stadtverwaltung mdr.de. Wegen überalterter Brandschutzeinrichtungen muss das Kulturhaus auf unbestimmte Zeit schließen. Bürgermeister Rauball bedauerte auf Anfrage von mdr.de diesen Schritt. Die Stadt sei intensiv auf der Suche nach einer Lösung, habe aber bisher keinen Finanzpartner finden können. Rauball zeigte sich dennoch optimistisch, bis Ende des Jahres eine Lösung zu finden. An diesem Ziel werde festgehalten, so der Bürgermeister.
Zur Erneuerung der Brandschutzanlage sind nach Stadtangaben mindestens 500.000 Euro Sofortmittel erforderlich. Eine dauerhafte Lösung des Problems erfordere etwa das Doppelte dieser Summe. Wegen der extrem angespannten Haushaltslage hatte sich der Stadtrat im vergangenen Jahr aber gegen die Aufbringung dieser Mittel entschieden.
Die zuständige Kulturamtsleiterin Hesse erklärte mdr.de, alle Bemühungen um eine Privatisierung des Palastes seien bisher gescheitert. Es habe sich kein Betreiber finden lassen. Und da die Kultureinrichtung hundertprozentige Tochter der Stadt sei, bleibe die Kommune weiter auf den Kosten sitzen. Auch Kredite würden Bitterfeld wegen der Haushaltslage für den Palast nicht gewährt. Rauball zufolge liegt ein möglicher Weg vor allem in der Gründung einer Kultur GmbH unter Beteiligung etwa des Landkreises. Entsprechende Gespräche würden weiter geführt.
Der Kulturpalast verfügt über tausend Plätze und war 1954 als Kulturhaus für das spätere Chemiekombinat Bitterfeld errichtet worden. Fünf Jahre später wurde in dem Haus auf einer SED-Kulturkonferenz der legendäre "Bitterfelder Weg" beschlossen. Danach sollte die Arbeiterklasse im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens der DDR stehen. Anfang der neunziger Jahre war der Palast Schauplatz für ein deutsch-deutsches Künstlertreffen, bei dem gemeinsame Positionen über die Kunst im vereinten Deutschland abgesteckt wurden. Zuletzt war das Haus nur noch zu 23 Prozent ausgelastet.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/kultur/641464.html