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Nordhausen: Schüler-Kunstaktion gegen Kürzungen bei Theaterzuschüssen +++ Berlin: Sanierungspläne für Tränenpalast - Investor will weiterbetreiben +++ Eisenach: Intendanten besorgt über weniger Theaterzuschüsse +++ Ludwigshafen: Pfalzbau-Theater wird von der Politik entschuldet
Nordhausen: Schüler-Kunstaktion gegen Kürzungen bei Theaterzuschüssen
Nordhausen (ddp-lth). Mit einer Kunstaktion werden am Freitag Schüler gegen die drohende Streichung von Zuschüssen für das Theater Nordhausen demonstrieren. Die kostümierten oder schwarz gekleideten Mädchen und Jungen wollten von verschiedenen Punkten im Stadtgebiet aus in einem Schweigemarsch zum Theater gehen, teilte das Schauspiel am Donnerstag mit. Während des Marschs würden die Schüler immer wieder als Standbilder verharren, in sich zusammensacken und kurz liegen bleiben. Die Umrisse der Körper auf den Wegen sollen mit Kreide nachgezeichnet und beschriftet werden.
Der zweistündige Marsch soll um 10.00 Uhr beginnen. Erwartet werden rund 100 Mitwirkende. Mit der Aktion solle für den Erhalt des Theaters Nordhausen und des Lohorchesters demonstriert werden. Teilnehmer seien Schüler der Theater AGs der Regelschule Hainleite und der Gymnasien Herder und Humboldt.
Kultusminister Jens Goebel (CDU) hatte vor einer Woche eine Reduzierung der Landeszuschüsse für die Theater und Orchester in Thüringen bis 2009 um über 10 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro angekündigt. Während sich die Theater in Erfurt und Weimar künftig eine Fördersumme teilen sollen, drohen den kleineren Häusern in Eisenach, Rudolstadt und Nordhausen Kürzungen um mehr als 50 Prozent.
Berlin: Sanierungspläne für Tränenpalast - Investor will weiterbetreiben
Berlin (ddp-bln). Der Betreiber des insolventen Berliner Tränenpalastes, Marcus Herold, will die Institution am Leben erhalten. Unter dem ihm gehörenden Namen «Tränenpalast» werde er in anderen Häusern gastieren «bis Klarheit besteht» über die Zukunft des Gebäudes, sagte Herold am Donnerstag in Berlin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Die Schuld am Ende des Tränenpalasts sehe er nicht beim Bauinvestor Harm Müller-Spreer, sondern beim Senat, der nicht anerkannt habe, dass ein nicht subventionierter Kulturbetrieb den geschichtsträchtigen Ort positiv gewendet habe.
Der Hamburger Bauinvestor Harms Müller-Spreer hatte angekündigt, den Tränenpalast sanieren und weiterbetreiben zu wollen. «Das Gebäude wird denkmalgerecht saniert», betonte er im ddp-Interview. Dabei kooperiere er eng mit dem Haus der Deutschen Geschichte in Bonn. Das Gebäude habe bislang eigentlich gar nicht die Voraussetzungen für den Kulturbetrieb gehabt, sagte Müller-Spreer. So fehlten im Tränenpalast beispielsweise Heizung und Schallisolierung. All dies wolle er nun einbauen. Nur so könne das denkmalgeschützte Gebäude anschließend erfolgreich als Kulturbetrieb genutzt werden.
In Anbetracht der widrigen Umstände habe Herold eine «super Arbeit» geleistet, lobte der Investor. Doch habe Herold den Tränenpalast in den vergangenen Jahren nicht wirklich wirtschaftlich betrieben und Schwierigkeiten gehabt, die Miete zu bezahlen. Letztlich habe Herolds Insolvenzverwalter den Mietvertrag gekündigt.
Wer das Gebäude zukünftig betreibt, sei für ihn nachrangig, sagte Müller-Spreer, der nach eigener Aussage in der Vergangenheit selbst mehrere Vorstellungen im Tränenpalast besucht hat. Nach der Sanierung werde der neue Betreiber eine «echte wirtschaftliche Chance» haben. Bewerben dürfe sich natürlich auch Herold.
Herold, der betonte, «kein persönliches Missverhältnis» zu Müller-Spreer zu haben, sagte, er werde dessen Pläne verfolgen. Er habe aber Zweifel, ob er die sanierten Räumlichkeiten werde bezahlen können. Mit dem Tränenpalast abschließen werde er jedenfalls nicht können, schließlich sei dieser 15 Jahre seines Lebens gewesen.
Eisenach: Intendanten besorgt über weniger Theaterzuschüsse
Eisenach (ddp-lth). In Eisenach ist heute Abend eine Demonstration gegen die drohenden Kürzungen bei den Theaterzuschüssen geplant. Es werde über die geplante «Rodung der Theaterlandschaft» informiert und zum Widerstand aufgerufen, teilte das Landestheater Eisenach mit. Im Anschluss an eine Kundgebung planten die Theatermitarbeiter einen Busausflug zu einer bedeutenden Politikerpersönlichkeit, deren Namen noch nicht genannt werden solle, hieß es weiter. Zuvor werde noch die «Thüringer Kulturwurst» angeboten. Die Bratwurst werde um zwei Drittel gekürzt und dann zum vollen Preis verkauft.
Kultusminister Goebel hatte vor einer Woche eine Reduzierung der Landeszuschüsse bis 2009 um über 10 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro angekündigt. Während sich die Theater in Erfurt und Weimar künftig eine Summe teilen sollen, drohen den Häusern in Eisenach, Rudolstadt und Nordhausen Kürzungen um mehr als 50 Prozent.
Ludwigshafen: Pfalzbau-Theater wird von der Politik entschuldet
Der Theater- und Kulturetat in Ludwigshafen wird ab 2008/9 erhöht, das Pfalzbau-Defizit von rund einer Million Euro für 2006/7 dabei übernommen. Mittelfristig wird der Etat Geld für das Pfalzbau-Theater angehoben, in die Erhöhung wird die freie Kulturszene einbezogen.
Die Erhöhung wird voraussichtlich etwa in der Größenordnung der letzten Budgetüberschreitung beim Pfalzbau liegen.
http://www.Theater-im-Pfalzbau.de