Hauptrubrik
Banner Full-Size

15.9.: kulturaustausch aktuell +++ kulturaustausch

Publikationsdatum
Body

Hannover: Niedersachsen bekommt ein Konfuzius-Institut +++ Freiburg: Erstes Deutsch-Französisches Geschichtsbuch vorgestellt +++ Berlin: Deutsche Theatertage in Havanna +++ Worms: Schriftsteller aus Deutschland, Israel und den Palästinensergebieten treffen sich


Hannover: Niedersachsen bekommt ein Konfuzius-Institut
Hannover (ddp). In Hannover soll ein Konfuzius-Institut gegründet werden. Eine entsprechende Vereinbarung haben Niedersachsens Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) und die Vize-Bildungsministerin der Volksrepublik China, Wu Qidi, am Donnerstag in Berlin unterzeichnet. Ziel des Institutes sei es, die chinesische Sprache und Kultur in Deutschland bekannt zu machen und die deutsch-chinesische Zusammenarbeit zu fördern, teilte das Kulturministerium in Hannover mit. Das Konfuzius-Institut entstehe unter dem Dach des Chinesischen Zentrums Hannover.
Weitere Konfuzius-Institute in sieben deutschen Städten sind laut Stratmann geplant oder bereits errichtet. Nur in Hannover ist das Institut einer Nicht-Hochschul-Einrichtung angegliedert. In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Heidelberg, Leipzig und Nürnberg-Erlangen gehören die Institute jeweils zu Universitäten oder Sinologischen Instituten. Insgesamt gibt es weltweit rund 100 Konfuzius-Institute.

Freiburg: Erstes Deutsch-Französisches Geschichtsbuch vorgestellt
Freiburg (ddp). Das erste Deutsch-Französische Geschichtsbuch ist am Donnerstag in Freiburg vorgestellt worden. Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau (CDU) bezeichnete das Schulbuch als einen «Meilenstein der europäischen Integration». Das Projekt sei ein «starkes politisches Signal für den Willen zur Zusammenarbeit mehr als 60 Jahre nach Kriegsende». Mit dem Ansatz, die Geschichte aus der Sicht des jeweils anderen zu betrachten, habe man Neuland betreten.
Der erste von drei Bänden trägt den Titel «Europa und die Welt seit 1945» und ist im Klett Verlag erschienen. Der Band deckt den Angaben zufolge die Lehrpläne aller 16 bundesdeutschen Länder und Frankreichs so ab, dass das Buch in Frankreich und in allen Ländern der Bundesrepublik zugelassen werden konnte. Die Schulen selbst entscheiden jedoch, ob sie das Buch anschaffen und im Oberstufen-Unterricht einsetzen wollen.
Auf den ersten Band soll im nächsten Jahr ein Buch für die Klassen 11 und 12 folgen, das die Veränderungen des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg zum Gegenstand hat. Der dritte und letzte Band, der 2008 erscheinen soll, sei für die Klassen 10 und 11 konzipiert und behandele die Zeit von der griechischen Demokratie bis zur Revolution von 1789.

Berlin: Deutsche Theatertage in Havanna
Berlin (ddp). Kubas Hauptstadt Havanna wird vom 25. September bis 8. Oktober zur Bühne für zeitgenössische deutsche Dramatik. Kubanische Theatergruppen inszenieren mit Unterstützung des Goethe-Instituts im Rahmen der Deutschen Theatertage aktuelle Stücke von Dea Loher, Roland Schimmelpfennig, Christoph Hein und Johannes Schrettle, wie das Insitut in München am Donnerstag mitteilte. Um das zeitgenössische deutsche Theater, das in Kuba noch wenig bekannt ist, einem größeren Publikum zu erschließen, hatte das Goethe-Institut-Büro in Havanna 2004 und 2005 dreimal szenischen Lesungen organisiert.
Bei den Deutschen Theatertagen bringen drei kubanische Theatergruppen Theaterstücke von Dea Loher, die bereits 2005 bei einer der szenischen Lesungen in Kuba war, und Roland Schimmelpfennig auf die Bühne. Das Teatro Escambray präsentiert Lohers »Das Leben auf der Praca Roosevelt«. Carlos Díaz inszeniert ihr Stück »Klaras Verhältnisse«.
Roland Schimmelpfennigs Stück »Die arabische Nacht« wird von Julio Cesar Ramírez inszeniert. Außerdem sind zwei szenische Lesungen geplant: Das Argos Teatro wird Christoph Heins »Die wahre Geschichte des Ah Q«, das Teatro de La Luna Johannes Schrettles »fliegen / gehen / schwimmen« vortragen.
Einen Höhepunkt der Theatertage bilden zwei Gesprächsrunden mit Frank Castorf: Der Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz spricht mit kubanischen Theaterfachleuten über verschiedene Aspekte seiner Theaterästhetik.

Worms: Schriftsteller aus Deutschland, Israel und den Palästinensergebieten treffen sich
Worms (ddp). Schriftsteller aus Deutschland, Israel und den Palästinensergebieten werden am 26. und 27. September in Worms zu einem Autorentreffen zusammenkommen. Das Treffen, das bereits zum achten Mal von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz veranstaltet wird, steht in diesem Jahr unter der Überschrift «Literatur: Bindeglied zwischen Europa und dem Nahen Osten?».
Vor dem Hintergrund des Libanon-Krieges sei es in diesem Jahr besonders schwer gewesen, Autoren für das Treffen zu werben, sagte Direktor der Landeszentrale, Dieter Schiffmann, am Donnerstag in Worms. Doch nun steht die Teilnehmerliste: 23 Schriftsteller bestreiten das Programm.
Kernstück des Programms sind Lesungen und Diskussionen der Autoren. Die Öffentlichkeit ist dabei bewusst nicht eingeladen: «Wir wollen keine Zwischenrufe und keine Polit-Show, sondern ein Gespräch unter Intellektuellen», sagte Meyer. Interessierte können aber zumindest an einer Abendveranstaltung am 26. September teilnehmen. Yasser Abed Rabbo, der ehemalige Justizminister und enge Vertraute des verstorbenen Jassir Arafat, wird im Wormser Lincoln-Theater einen Vortrag zum Thema des Autorentreffens halten und sich anschließend einer Diskussion stellen.