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17.4.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Pleitgen fordert neue Bündnisse für Kultur +++ Weiss: Plünderungen in irakischen Museen internationale Herausforderung +++ Deutsches Kulturzentrum eröffnet in Schanghai


Pleitgen fordert neue Bündnisse für Kultur
Bielefeld (ddp-nrw). WDR-Intendant Fritz Pleitgen fordert neue Bündnisse für die Kultur. Die gesellschaftspolitische Diskussion sei zunehmend von ökonomischen Fragestellungen bestimmt, so dass der «Begründungs- und Rechtfertigungskonsens» für die Kultur «dahin» sei, sagte Pleitgen am Dienstagabend in Bielefeld.
«Niemals zuvor traten Sozial- und Kulturversorgung in eine solche Konkurrenz», fügte der WDR-Intendant hinzu. Wo sich der Staat jedoch zunehmend zurückziehe, seien gesellschaftliche Netzwerke zur Sicherung der vielfältigen Kulturlandschaft gefordert. Mit Blick auf die internationale Liberalisierung des Handels mahnte Pleitgen auch den Schutz und die Förderung der Kulturen in Europa an. Kultur sei keine Ware, die wie andere Güter oder Dienste gehandelt werden könne.

Weiss: Plünderungen in irakischen Museen internationale Herausforderung
Berlin (ddp). Ihre Betroffenheit über die Plünderungen im Nationalmuseum von Bagdad hat Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) zum Ausdruck gebracht. Es sei zu befürchten, dass die meisten geraubten Kunstgegenstände auf dunklen Kanälen in den internationalen Handel gelangen, sagte Weiss am Montag in Berlin. «Die internationale Staatengemeinschaft ist deshalb aufgerufen, alles dafür zu tun, dass die geraubten Gegenstände möglichst schnell wieder an ihren Ursprungsort zurückkehren können», fügte sie hinzu.
Bei den Plünderungen waren unersetzliche Kulturgüter zerstört und geraubt worden. Das Geschehen mache deutlich, wie wichtig nicht nur die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten ist, sondern auch die völkerrechtlichen Vereinbarungen, die die Rückführung illegal exportierter Kulturgüter sicherstellen sollen, betonte Weiss.
Sie hoffe, dass es gelingen werde, den illegalen Export aus dem Irak weitgehend zu unterbinden. «Darüber hinaus appelliere ich an alle Beteiligten des internationalen Kunstmarktes - die Auktionshäuser wie die Museen, Galerien und privaten Sammler - besonders aufmerksam zu sein und aufgefundene Gegenstände unverzüglich zurückzugeben», sagte Weiss.

Deutsches Kulturzentrum eröffnet in Schanghai
München (ddp). In der chinesischen Millionenmetropole Schanghai eröffnet am 22. April ein deutsches Kulturzentrum. Es sei Teil des Netzwerks der Goethe-Institute und des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes, teilte das Goethe-Institut Inter Nationes am Mittwoch in München mit. Zusammen mit chinesischen und europäischen Partnern werde das Kulturzentrum Musik-, Tanz-, Theater- und Literaturveranstaltungen anbieten.
Ein weiterer Schwerpunkt sei die Fortbildung von Deutschlehrern und die Beratung von Studierenden mit Studienwunsch Deutschland. Damit stehe Besuchern nun neben den bisherigen Goethe-Instituten in Peking und Hongkong ein drittes deutsches Kulturzentrum in China offen.