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Leipzig: Luisi befürchtet Vergreisung des MDR-Rundfunksinfonieorchesters +++ Dresden: Intendant streitet mit Land über Finanzierung der Semperoper +++ Altenberg: Spendenaufruf für Orgel im Altenberger Dom
Leipzig: Luisi befürchtet Vergreisung des MDR-Rundfunksinfonieorchesters
Leipzig (ddp-lsc). MDR-Chefdirigent Fabio Luisi hat die geplante Reduzierung des Rundfunksinfonieorchesters von 124 auf 109 Planstellen kritisiert. In einem Gespräch mit der «Leipziger Volkszeitung» (Montagausgabe) sagte Luisi, das Problem liege vor allem in der Art und Weise. Da niemand entlassen werden solle, hieße dies, dass auch niemand eingestellt werden könne. «So wird das gesamte Orchester gemeinsam alt», zitiert die Zeitung Lusi. Ein Klangkörper brauche aber immer wieder frisches Blut.
Unerträglich sei, dass diese Debatten nur vor dem Hintergrund des Sparzwangs geführt würden. «Das ist nicht zielführend, sondern engstirnig und unsouverän», sagte der Dirigent. Stattdessen müssten die Kernaufgaben der Klangkörper definiert werden. «Gegen den Sparhammer anzureden ist dagegen aussichtslos», sagte Luisi vor der im Leipziger Gewandhaus beginnenden neuen Saison der MDR-Rundfunkkonzerte.
Dresden: Intendant streitet mit Land über Finanzierung der Semperoper
Dresden (ddp). Um die Finanzierung der Dresdner Semperoper bahnt sich ein Konflikt zwischen Intendant Gerd Uecker und der sächsischen Staatsregierung an. Uecker forderte am Montag in Dresden ein klares Bekenntnis des Landes zur Finanzierung des Musiktheaters. Die Oper wirtschafte hervorragend, müsse jedoch seit zehn Jahren mit einer Unterfinanzierung durch den Freistaat zurechtkommen. Hinzu komme eine seit neun Jahren eingefrorene Bezuschussung, weshalb Kostensteigerungen nicht mehr aus eigener Kraft kompensiert werden könnten.
Kunstministerin Barbara Ludwig (SPD) sagte, die Semperoper habe in den vergangenen Jahren erhebliche Schulden angehäuft. Ursache seien unter anderem die Einnahmeausfälle nach der Flut im Jahr 2002, aber auch Probleme bei der Einhaltung von Wirtschaftsplänen. Nun werde gemeinsam mit der Oper an einer dauerhaft tragfähigen Lösung gearbeitet. Laut Medienberichten schnürt der Freistaat für die Semperoper ein umfangreiches Sparpaket, von dem auch das Personal nicht ausgenommen werden soll.
Uecker betonte, dass die Semperoper eine Auslastung von 95 Prozent habe und jedes Jahr 19,3 Millionen Euro einnehme. Damit werde jeder dritte Euro, der ausgegeben werde, selbst erwirtschaftet. Im bundesdeutschen Durchschnitt seien es nur 15 Prozent.
http://www.semperoper.de
Altenberg: Spendenaufruf für Orgel im Altenberger Dom
Odenthal/Altenberg (ddp-nrw). Für eine Grundsanierung der Orgel im Altenberger Dom hat am Montag NRW-Bauminister Oliver Wittke (CDU) eine Spendenaktion gestartet. Die im Jahr 1980 erbaute Orgel benötigt dringend eine Reinigung und Sanierung, wie die Stiftung Altenberg mitteilte.
Bereits seit 1994 laufen die Umbauarbeiten am Altenberger Dom im Auftrag des Landes NRW. Kurz vor Abschluss der Maßnahmen ist nun eine Reinigung, Sanierung und Erweiterung der Orgel erforderlich. Im Rahmen der Sanierung sollen mit einer Contraposaune 32\' sowie einer Tuba mirabilis 16\' und 8\' zudem zwei zusätzliche Register eingebaut werden.
Neben Spenden in jeder Höhe können in Patenschaften komplette Orgelpfeifen von 300 bis 3000 Euro finanziert werden, die den Namen des Spenders tragen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich mit einer Spende ab 500 Euro an der Überarbeitung des neuen Spieltisches zu beteiligen und sich mit einem Namensschild auf dem Tisch zu verewigen.
Nach Angaben der Stiftung fehlen noch rund 170 000 Euro zur Realisierung des Projekts. Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen 550 000 Euro, von denen das Land NRW 104 000 Euro übernimmt. 279 000 Euro konnten bereits aus vorhandenen Spendenmitteln und Rücklagen der Stiftung Altenberg zusammengetragen werden. Die Restaurierung der Orgel soll im Dezember abgeschlossen sein.
http://www.altenberg-domorgel-restaurierung.de