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München: BR-Symphonieorchester feiert Schostakowitsch-Geburtstag mit Festival +++ München: Opernpublikum in München bejubelt Kent Nagano +++ Dresden: «Värttinä» geben Vorgeschmack auf Dresdner Musikfestspiele +++ Gießen: Stadttheater eröffnet Opernsaison mit Rarität
München: BR-Symphonieorchester feiert Schostakowitsch-Geburtstag mit Festival
München (ddp-bay). Mit einem Schostakowitsch-Festival feiert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) ab Mittwoch den 100. Geburtstag des russisch-sowjetischen Komponisten. Auf dem bis 20. Oktober dauernden Programm stehen insgesamt acht Konzerte mit Hauptwerken von Dmitrij Schostakowitsch (1906-1975) wie seiner 7. Symphonie («Leningrader») und weniger bekannte Stücken wie die Balletsuite «Der Bolzen».
Dirigenten des Festivals sind neben BR-Chefdirigent Mariss Jansons, der gerade eine viel beachtete Gesamteinspielung aller Schostakowitsch-Symphonien herausgebracht hat, Bernard Haitink und Thomas Sanderling. Unter den Solisten sticht der Geiger Gidon Kremer hervor.
Neben Orchesterkonzerten umfasst der Festivalreigen auch Kammerkonzerte sowie ein Chorkonzert des BR-Rundfunkchores. Der BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky wird aus den Memoiren des Komponisten rezitieren. Außerdem gibt es eine Podiumsdiskussion sowie eine Ausstellung mit Bildern des russisch-sowjetischen Malers Gabriel Glikman, die Leben und Werk Schostakowitschs darstellen.
Schostakowitsch gilt als einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein riesiges Schaffen, darunter allein 15 Symphonien, spiegelt den Konflikt zwischen individuellem künstlerischen Anspruch und erzwungener Anpassung an die stalinistische Kunstpolitik.
München: Opernpublikum in München bejubelt Kent Nagano
München (ddp). Das Münchner Opernpublikum hat den neuen Generalmusikdirektor Kent Nagano nach seinem ersten Akademiekonzert am Dienstagabend mit Jubel und Bravorufen willkommen geheißen. Nagano dirigierte das Bayerische Staatsorchester und den Bayerischen Staatsopernchor. Auf dem Programm standen Franz Schuberts «Rosamunde»-Musik und Gustav Mahlers 4. Symphonie. Das Einstandskonzert des Stardirigenten fand wegen Bauarbeiten an der Bühne des Nationaltheaters im Münchner Prinzregententheater statt.
Viel Beifall gab es auch für die Schriftstellerin Elke Heidenreich, die zu Schuberts Bühnenmusik neue Zwischentexte geschrieben hatte und auch selbst vortrug. Sie verbanden einen Gang durch das Leben Schuberts mit philosophischen und zum Teil humoristischen Betrachtungen über dessen Musik und ihre Wirkung auf die Menschen. Den Solopart in Mahlers 1901 in München uraufgeführter Symphonie sang die Sopranistin Michaela Kaune, die gleichfalls umjubelt wurde.
Das Bayerische Staatsorchester unter Nagano geht nach seinem 1. Akademiekonzert, das am Mittwoch und Donnerstag wiederholt wird, auf eine Europa-Tournee. Vom 8. bis 21. Oktober findet erstmals das neue Oktobermusikfest der Staatsoper statt. Das Opernprogramm beginnt am 27. Oktober.
Dresden: «Värttinä» geben Vorgeschmack auf Dresdner Musikfestspiele
Dresden (ddp-lsc). Die finnische Folkpopgruppe «Värttinä» gibt am 10. November in Dresden einen Vorgeschmack auf die Musikfestspiele im kommenden Jahr. Die finnische Hauptstadt Helsinki bildet 2007 in der Reihe «Dresden & Europa» einen thematischen Schwerpunkt des Festivals, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. «Värttinä» ist ein Chor aus vier Frauen aus dem Osten Finnlands. Bei den Festspielen, die vom 17. Mai bis 3. Juni 2007 stattfinden, gastieren unter anderem Klangkörper wie die Kremerata Baltica mit Gidon Kremer und das Helsinki Philharmonic Orchestra unter Leif Segerstam.
http://www.musikfestspiele.com
Gießen: Stadttheater eröffnet Opernsaison mit Rarität
Mit einer Rarität eröffnet das Stadttheater Gießen die Musiktheatersaison 2006/07: Saverio Mercadantes Oper IL GIURAMENTO (DER SCHWUR), uraufgeführt 1837 in Mailand, erlebt in Gießen seine erste (belegte) szenische Umsetzung in Deutschland seit 1839.
Saverio Mercadantes Oper IL GIURAMENTO (DER SCHWUR), uraufgeführt 1837 in Mailand, erlebt in Gießen seine erste szenische Umsetzung in Deutschland seit 1839. Lediglich zwei konzertante Aufführungen des Werkes – 1974 in Berlin und 1979 in Wien – sind im zwanzigsten Jahrhundert für den deutschsprachigen Raum belegt. Victor Hugo lieferte dem Belcanto-Komponisten Mercadante mit einer fesselnden Geschichte eine ideale Vorlage, sein kompositorisches Können unter Beweis zu stellen.
Bereits zum vierten Mal in Folge ziert damit – nach Bellinis NORMA und Donizettis LUCREZIA BORGIA und MARIA STUARDA – ein selten gespieltes Werk des Belcanto den Spielplan des Gießener Stadttheaters. Für die Inszenierung konnte erneut das Team aus Regisseur Helmut Polixa und Bühnenbildner Stefan Rieckhoff gewonnen werden, das schon bei den genannten drei Produktionen zusammenarbeitete und in Gießen 2003 Umberto Giordanos Oper FEDORA nach 100-jähriger Unterbrechung für die deutsche Bühne wieder entdeckte. Die Musikalische Leitung liegt diesmal bei Gießens Generalmusikdirektor Carlos Spierer.
Premiere: Samstag, 30. September 06 | 19.30 Uhr | Stadttheater Gießen, Großes Haus
Weitere Termine: 7., 12., 21. und 29. Oktober; 17. November; 25. Dezember; 6. Januar | jeweils 19.30 Uhr
http://www.stadttheatergiessen.de