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Goppel plädiert für Rückbesinnung auf abendländische Literatur +++ SPD will Angebote in Kultur und Tourismus stärker vernetzen
Goppel plädiert für Rückbesinnung auf abendländische LiteraturMünchen (ddp-bay). Bayerns Kunstminister Thomas Goppel (CSU) fordert eine stärkere Rückbesinnung auf die großen abendländischen Literaturwerke. Anlässlich des "Welttags des Buches" am Freitag sagte Goppel der Nachrichtenagentur ddp in München: "Viele Menschen kennen die Figuren, Ereignisse und Zusammenhänge der Weltliteratur kaum mehr." Damit gehe eine Grundlage für den Zusammenhalt der westlichen Welt verloren.
Der Minister fügte hinzu: "Jede Kultur hat und braucht ein Reservoir an menschlichen Orientierungsgrößen und Modellhandlungen, vor deren Hintergrund die Lebenden ihre eigenen Spuren ziehen." Ohne dieses Netz an gemeinsamen Bildern und Texten gehe auf längere Sicht die Basis für eine erfolgreiche Kommunikation zwangsläufig verloren. Gerade in einer Welt, die durch höchste Spezialisierung und Individualisierung gekennzeichnet sei, bedürfe es einer soliden gemeinsamen Basis. Darüber hinaus mache Nicht-Wissen auch im Bereich der Literatur das Leben ärmer.
Goppel betonte: "Ohne eine gewisse Grundkenntnis der Bibel, der Hauptwerke Dantes, Shakespeares, Cervantes\' oder auch der Grimmschen Märchen bleiben Bedeutung und Reiz vieler Kunstwerke verborgen." Der Besuch einer Gemäldegalerie oder eines Kirchenbaus sei erst dann wirklich spannend, wenn die Geschichten und Schicksale der abgebildeten Figuren auch bekannt seien.
Im Mittelpunkt des diesjährigen "Welttags des Buches" steht die Frage nach dem Lieblingsbuch von Prominenten. Goppel liest nach eigenen Worten gerne die Romane von Erich Maria Remarque und Morris L. West - "auch ein zweites Mal". "Köstliche Stunden" verdanke er aber auch satirischen Werken. Am häufigsten jedoch prüfe er eigene Standpunkte an den Vorgaben der Bibel. Auch Bücher, die sich mit christlichen Figuren und Fragen auseinandersetzten, etwa Eugen Bisers "Der unbekannte Paulus", faszinierten ihn.
SPD will Angebote in Kultur und Tourismus stärker vernetzen
Mainz (ddp-swe). Die rheinland-pfälzische SPD will touristische und kulturelle Angebote im Land künftig stärker miteinander vernetzen. Davon erhofft sie sich eine Qualitätssteigerung und verbesserte Vermarktungschancen für beide Bereiche, wie der kulturpolitische Sprecher der SPD, Manfred Geis, am Mittwoch in Mainz sagte. Zuvor hatten sich Fachleute aus Kultur und Tourismus bei einem Fachgespräch der SPD-Fraktion über Möglichkeiten der Kooperation ausgetauscht.
Die Veranstaltung sei auch ein Plädoyer an das rheinland-pfälzische Selbstbewußtsein gewesen, sagte Geis. Das Land müsse sich stärker der europäischen Konkurrenz stellen. Zahlreiche Kulturstädte in Rheinland-Pfalz wie Trier, Worms und Speyer seien im Ausland bekannter als moderne deutsche Großstädte. Diesen Bekanntheitsgrad müsse man über das Historische hinaus für zeitgenössische kulturelle Ereignisse nutzen, resümierte Geis.