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Berlin: Förderung statt Zensur - Homoki nimmt DaimlerChrysler-Rückzug gelassen +++ Berlin: Flierl will Opern-freie Tage abschaffen +++ Berlin: Deutscher Journalisten-Verband schließt Landesverbände aus
Berlin: Förderung statt Zensur - Homoki nimmt DaimlerChrysler-Rückzug gelassenMozart im Bordell droht einen Kultursponsor zu vergraulen: Wegen einer Skandal-Inszenierung der Komischen Oper Berlin erwägt DaimlerChrysler, dem Haus die finanzielle Unterstützung zu entziehen. Das kündigte der für das Sponsoring zuständige Berater von Konzernchef Jürgen Schrempp, Matthias Kleinert, in mehreren Berliner Zeitungen vom Dienstag an. «Die gesamte Darbietung von Sex und Gewalt war für mich absolut unakzeptabel», sagte er «Bild». Das Unternehmen unterstützt den Förderkreis mit 10 000 Euro jährlich. Der kommissarische Intendant der Komischen Oper Berlin, Andreas Homoki, nimmt den angedrohten Stopp der Förderung seines Hauses durch DaimlerChrysler gelassen. Er finde die Diskussion um das Engagement von Sponsoren «sehr wichtig», sagte Homoki am Dienstag.
Homoki verwies darauf, dass die Reaktion auf die Inszenierung auch im Förderkreis, dem Kleinert angehört, «kontrovers und gespalten» sei. Die meisten Mitglieder des Gremiums seien jedoch der Meinung, der Mäzen habe «vor allen Kunst zu ermöglichen und sich nicht als Zensor zu betätigen». Abgesehen davon stehe es natürlich jedem Förderer zu, seine Zuwendung jederzeit zu überprüfen.
s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=7400
Berlin: Flierl will Opern-freie Tage abschaffen
Berlin (ddp-bln). Kultursenator Thomas Flierl (PDS) will in Berlin die Opern-freien Tage abschaffen. Das wäre im Interesse der Hauptstädter und deren Gäste, sagte Flierl dem «Berliner Kurier» (Mittwochausgabe). Aus diesem Grund sollten die Spielpläne der drei Häuser in der Opernstiftung besser koordiniert werden. Die Staatsoper schließt in diesem Jahr vom 7. Juli bis 1. September, die Komische Oper vom 12. Juli bis 2. September.
Zugleich sprach sich Flierl dafür aus, dass Tourismus-Unternehmen prüfen, wie hoch der Bedarf nach Opernbesuchen bei Großveranstaltungen in den Sommermonaten ist. Sonderregelungen - wie zum Beispiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 - würden die Gewerkschaften sicherlich zustimmen, sagte der PDS-Politiker.
CDU-Kulturexpertin Monika Grütters sieht eine Möglichkeit zur Überbrückung der Schließzeit in der befristeten Vermietung der Häuser. So werde die Deutsche Oper von Mitte August bis Anfang September von einer privaten Produktion der West Side Story genutzt. Das könnte für die Berliner Opernlandschaft wegweisend sein, sagte Grütters. Zudem sollten die drei Opern im Sommer wechselseitig öffnen. Und der Montag muss aus Sicht der CDU-Politikerin kein Schließtag bleiben, wenn prominente Sänger viele Besucher anlocken und sich die Öffnung für die Häuser rechne.
Berlin: Deutscher Journalisten-Verband (DJV) schließt Landesverbände aus
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat seine Landesverbände Berlin und Brandenburg mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Der Grund: Wahlmanipulation und rechtsradikale Unterwanderung. Der DJV hatte am Montag die bisherigen Landesvorstände aufgefordert, bis Dienstag 12 Uhr geschlossen zurückzutreten. Nach Angaben des Bundesvorsitzenden des DJV Michael Konken, hatten die Vorstände nicht auf das Ultimatum reagiert. "Wir haben um kurz nach 12 Uhr dann den Beschluss gefasst, zwei neue Landesverbände zu gründen", sagt Konken. "Das wird zeitnah heute auch erfolgen. Wir werden heute alle Mitglieder in Berlin und Brandenburg schriftlich informieren. Darüber hinaus haben wir beschlossen, die beiden Landesverbände in Berlin und Brandenburg aus dem DJV-Bund auszuschließen. Ich bin dann sicher, dass die, die noch in den alten Verbänden sind - das sind ungefähr vier bis fünftausend Mitglieder - den Weg in die neuen Landesverbände finden. Wir werden alle persönlich darüber informieren." Für beide Landesverbände ist eine Gründerversammlung für Anfang Juli geplant.
Quelle: 3sat.de