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26.10.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Berlin: Steinmeier fordert mehr Geld für auswärtige Kulturpolitik +++ Berlin: Bund bietet 50 Millionen Euro zur Staatsopernsanierung +++ Potsdam: Brandenburg unterstützt Filmorchester Babelsberg weiter +++ Kassel: documenta 12 offenbar in Finanznöten

Berlin: Steinmeier fordert mehr Geld für auswärtige Kulturpolitik
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier/SPD hat hat mehr Geld für die kulturpolitischen Aktivitäten des Auswärtigen Amts gefordert. Zur Eröffnung einer Konferenz zum Thema "Kultur und Bildung in der deutschen Außenpolitik" im Auswärtigen Amt sagte er, die seit Jahren sinkende Tendenz in der Ausstattung der auswärtigen Kulturpolitik müsse umgekehrt werden. Der Kulturnation Deutschland müssten die 129 Goethe-Institute "so viel wert sein wie zwölf bis 15 Kilometer Autobahn", so Steinmeier wörtlich. Er fügte hinzu: "Ich jedenfalls werde - wie gestern vor dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages - auch in den kommenden entscheidenden Tagen bis zum 9. November weiter dafür kämpfen, dass wir die seit Jahren sinkende Tendenz in den Ausgaben für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik umkehren!"
Die Teilnehmer der Tagung - unter ihnen Politiker, Künstler und Kulturmanager - debattierten auch die Frage, mit welchen "Kernbotschaften" sich Deutschland im Ausland präsentieren soll.

Rede von Bundesaußenminister Steinmeier:
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Infoservice/Presse/Reden/2006/0…

Berlin: Bund bietet 50 Millionen Euro zur Staatsopernsanierung
Der Haushaltsausschuss im Bundestag hat den Beitrag zur Sanierung der Berliner Staatsoper Unter den Linden in Höhe von 50 Millionen Euro bewilligt. Auf Antrag der Koalitionsfraktionen sollten die Mittel aus dem Bundeshaushalt dem Land Berlin angeboten werden, teilte der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Steffen Kampeter, am Mittwoch mit. Voraussetzung sei, dass Privatsponsoren und Berlin ihren Beitrag leisten. Der Verein der Freunde der Staatsoper will 30 Millionen beisteuern, Berlin müsste weitere 50 Millionen Euro zahlen. Dazu gibt es aber keine Beschlüsse. Die Sanierung wird auf 130 Millionen Euro geschätzt. Mit der Entscheidung dokumentiere der Bundestag seine Bereitschaft, für die Erhaltung des national bedeutenden Kulturdenkmals Verantwortung zu übernehmen, erklärte Kampeter. Ob mit der Parlamentsentscheidung die Erhaltung eines der schönsten Opernhäuser der Welt gesichert ist, scheint wegen der prekären Haushaltslage Berlins aber fraglich. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Feststellung einer akuten Haushaltsnotlage als Voraussetzung für Bundeshilfen abgelehnt hatte, hatte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit angekündigt, mit dem Bund über die komplette Übernahme von Sanierung und laufendem Betrieb der Staatsoper zu verhandeln. Die Stadt könne aus eigener Kraft nur noch die Komische Oper und die Deutsche Oper betreiben.
Quelle: 3sat

Potsdam: Brandenburg unterstützt Filmorchester Babelsberg weiter
Potsdam (ddp-lbg). Das Kulturministerium will auch im kommenden Jahr das Deutsche Filmorchester Babelsberg finanziell unterstützen. Wie Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Donnerstag im Potsdamer Landtag sagte, stehen 2007 wie auch schon im laufenden Jahr 350 000 Euro bereit. Wanka räumte ein, dass das Orchester in der Vergangenheit bedeutende Kürzungen bei der Landesförderung habe verkraften müssen. Es gebe jedoch viele Kultureinrichtungen, die «an der Grenze» dessen seien, womit man arbeiten könne.
Hoffnungen auf eine Beteiligung Berlins an der Finanzierung des Orchesters haben sich Wanka zufolge nicht erfüllt. Es sei leider nicht gelungen, von Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS) auch nur einen Euro dafür zu erhalten.

Kassel: documenta 12 offenbar in Finanznöten
Kassel (ddp). Die im Sommer nächsten Jahres stattfindende 12. documenta steckt laut einem Medienbericht in Finanznöten. Die «Hessische Niedersächsische Allgemeine» (Donnerstagausgabe) zitiert documenta-Chef Roger M. Buergel mit den Worten: «Es gibt eine Not.» Demnach fehlten zusätzlich zum Etat der renommierten Kunstausstellung von 19 Millionen Euro noch 4 Millionen.
Ursache für das Loch in der documenta-Kasse ist dem Bericht zufolge das Abspringen von Sponsoren wie Volkswagen und Deutsche Bahn, die die jüngste Ausgabe der weltweit bedeutenden Ausstellung für moderne Kunst vor vier Jahren noch unterstützt hätten. Buergel selbst habe einen so genannten documenta-Initiativkreis zur Unterstützung der zwölften Auflage 2007 ins Leben gerufen. Darin engagieren sich laut Zeitung prominente Wirtschaftsvertreter wie Miuccia Prada, Arend Oetker und Christian Jacobs.
Die documenta 12 findet vom 16. Juni bis 23. September 2007 in Kassel statt.