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27.4.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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München: Jonas kritisiert bayerische Kulturpolitik +++ Dresden: Dresdner Philharmonie muss 385 000 Euro einsparen


München: Jonas kritisiert bayerische Kulturpolitik
München (ddp-bay). Der scheidende Staatsopern-Intendant Sir Peter Jonas hat die bayerische Kulturpolitik scharf kritisiert. «Unter den Stoibers und Faltlhausers zählen nur mehr Fußball und ausgeglichene Haushalte», sagte Jonas der Wochenzeitung «Die Zeit».
Er fühle sich vom Freistaat «total im Stich gelassen». Jonas betonte: «Es gibt Politiker, die zu lange auf ihren Posten sitzen und immer mehr Angst kriegen, diese Posten zu verlieren. Also agieren sie populistisch.» Der Populismus aber sei «der natürliche Feind der bayerischen Liberalität». Ministerpräsident Edmund Stoiber und Finanzminister Kurt Faltlhauser (beide CSU) verordneten Bayern einen strikten Sparkurs, um einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.

Dresden: Dresdner Philharmonie muss 385 000 Euro einsparen
Dresden (ddp). Die Dresdner Philharmonie hat in der Spielzeit 2006/2007 mit finanziellen Einschnitten zu kämpfen. Von den derzeit 116 Planstellen werden 4 nicht wieder besetzt, sagte Intendant Anselm Rose am Mittwoch in Dresden. Insgesamt müsse die Philharmonie 385 000 Euro einsparen. Besonders die Qualität des Orchesters könnte darunter leiden. «Eventuell müssen wir ein paar Solisten weniger einsetzen», fügte Rose hinzu.
Allerdings konnte das Orchester in der vergangenen Spielzeit ein Plus von drei Prozent bei den Abonnements verzeichnen. Allein in Dresden gibt es rund 10 000 Abonnementen, die zugleich Auftrag und Verpflichtung seien, die Qualität zu bewahren, betonte Rose. Auch mit der Einführung von neuen Themenabonnements in der kommenden 136. Spielzeit werden die Eintrittspreise den Angaben zufolge stabil bleiben.
In der nächsten Konzertsaison setzt das Orchester unter anderem auf Tradition. Dazu soll mit der Jungen Deutschen Philharmonie ein auswärtiges Orchester eingeladen werden. Zudem sei eine eigene Konzertreihe in der Dresdner Frauenkirche geplant. Mit einem breit angelegten Repertoire will sich das städtische Sinfonieorchester vor allem an ein nicht traditionelles Konzertpublikum wenden. Wie im vergangen Jahr wird das Orchester auch als musikalischer Botschafter ins Ausland, beispielsweise nach China, Spanien, Italien und Korea, reisen.