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28.4.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Berlin: Akademie der Künste wählt neuen Präsidenten +++ Tomsk/Berlin: Russland will weiter über Beutekust beraten


Berlin: Akademie der Künste wählt neuen Präsidenten
Berlin (ddp-bln). Die Mitglieder der Berliner Akademie der Künste kommen heute und morgen zu ihrer Frühjahrstagung zusammen. Mit Spannung wird die für Samstagnachmittag in nichtöffentlicher Plenarsitzung geplante Wahl des neuen Akademiepräsidenten erwartet.
Nach dem Rücktritt des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg ist der Posten seit gut vier Monaten unbesetzt. Einige Namen werden in den Medien gehandelt, doch ein «heißer Favorit» scheint nicht darunter zu sein: Der Komponist Udo Zimmermann und die Filmregisseure Volker Schlöndorff und Frank Beyer winkten bislang offenbar ebenso ab wie Theaterregisseur Jürgen Flimm. Neben dem Präsidenten werden auch die sechs Sektionsdirektoren sowie der Vizepräsident der Akademie neu gewählt.
Im Vorfeld der Tagung hatte es heftige Kritik an dem Erscheinungsbild der Akademie in der Öffentlichkeit gegeben. Der Bund hatte die Einrichtung vor gut einem Jahr vom Land Berlin in seine Trägerschaft übernommen und finanziert sie jährlich mit fast 18 Millionen Euro. Dafür müsse die Akademie künftig mehr nach außen wirken und auch die Politik beraten sowie im Kunst- und KulturbereichDenkanstöße geben, forderten Politiker.
http://www.adk.de

Tomsk/Berlin: Russland will weiter über Beutekust beraten
Tomsk/Berlin (ddp). In die Verhandlungen mit Russland über die Rückgabe von Beutekunst an Deutschland kommt möglicherweise doch noch Bewegung. «Unsere russischen Partner haben uns zugesichert, dass sie die Entscheidungsprozesse zur Rückgabe kriegsbedingt verlagerter Kulturgüter trotz ihrer innenpolitischen Schwierigkeiten ernsthaft weiter betreiben wollen", sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Donnerstag nach einem Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Alexander Sergejewitsch Sokolow im sibirischen Tomsk.
Als nächstes sollten vier gemeinsame Arbeitsgruppen zu den Themen Baldin-Sammlung, Silbersammlung von Anhalt, private Bibliothek von Hardenberg und Archive einberufen werden. Diese sollten Modalitäten zur Vorbereitung der Rückgaben erarbeiten.
Die Kulturminister sprachen den Angaben zufolge auch über die für 2007 geplante Merowinger-Ausstellung in Moskau und St. Petersburg. Die Zusammenarbeit deutscher und russischer Wissenschaftler trage dazu bei, Beutekunst in russischen Depots zu identifizieren und in gemeinsamen Ausstellungen öffentlich zu machen.
Der Streit um die Beutekunst gilt als festgefahren. Krux ist die Rechtslage: Laut internationalem Völkerrecht ist die Beschlagnahmung von Gütern aus einem besiegten Land nicht erlaubt. Damit würde die in Russland lagernde Beutekunst Deutschland gehören. Das russische Parlament erklärte die Kunstwerke dagegen per Gesetz zum nationalen Eigentum.