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30.4.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Schipanski: Ausbildungsumlage gefährdet Kulturbetriebe +++ Ukrainische Kulturgutverluste in Internet-Datenbank


Schipanski: Ausbildungsumlage gefährdet Kulturbetriebe
Erfurt (ddp-lth). Eine Ausbildungsumlage gefährdet nach Einschätzung von Kunstministerin Dagmar Schipanski (CDU) die Existenz von Kulturbetrieben. Eine solche Abgabe würde angesichts der finanziellen Probleme vieler Kultureinrichtungen die Abwärtsspirale noch weiter beschleunigen, sagte Schipanski der Nachrichtenagentur ddp in Erfurt.
Es habe wenig Sinn, über den Bedarf hinaus Spezialisten auszubilden, wie sie in Kulturbetrieben gebraucht werden, die dann aber keinen Arbeitsplatz finden könnten. Zudem sei es unsinnig, die öffentlichen Gelder, mit denen die Kultureinrichtungen gefördert werden, über die Ausbildungsumlage erneut umzuverteilen.
Sie halte die geplante Ausbildungsumlage generell für den falschen Weg, sagte Schipanski. Durch die Abgabe werde kein einziger zusätzlicher Ausbildungsplatz geschaffen. Außerdem stelle die Umlage das duale Ausbildungssystem in Frage, weil Unternehmen sich mit der Umlage von der Ausbildung freikaufen könnten.

Ukrainische Kulturgutverluste in Internet-Datenbank
Magdeburg (ddp-lsa). Ukrainische Kulturgutverluste sind ab sofort in der Internet-Datenbank www.lostart.de verzeichnet. Unter dieser Adresse kann zu über 7000 Objekten aus sechs ukrainischen Museen und einer Bibliothek recherchiert werden, wie das Kultusministerium am Donnerstag in Magdeburg mitteilte.
Die Ukraine hatte bereits 2001 das Musikarchiv der Sing-Akademie zu Berlin mit wertvollen Notenhandschriften zurückgegeben. Außerdem gelangten zwei Klebealben mit wertvollen Kupferstichen des Dresdner Kupferstichkabinetts im Februar dieses Jahres wieder nach Deutschland.
Die Datenbank www.lostart.de enthält derzeit Daten zu mehr als 70 000 Einzelobjekten. Über 300 öffentliche Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken und Archive sowie nahezu 200 Privatpersonen haben bisher von der Möglichkeit einer Veröffentlichung ihrer Suchmeldungen Gebrauch gemacht. Neben den ukrainischen Einrichtungen nutzen auch Museen und Bibliotheken aus Österreich und Finnland das deutsche Internetangebot, um Meldungen und Dokumentationen zu Kulturgutverlusten, die infolge des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Herrschaft eingetreten sind, auf diesem Weg der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.