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Deutsches Theater soll schon zum Jahresende geschlossen werden +++ Frankfurt: Parsifal ohne Bühnenbild +++ Weiss: 14 Millionen Euro für nationale Denkmäler


Deutsches Theater soll schon zum Jahresende geschlossen werden
München (ddp-bay). Das Deutsche Theater in München soll schon zum Jahresende geschlossen werden. Das schlägt das Referat für Arbeit und Wirtschaft dem Stadtrat vor, der darüber am nächsten Mittwoch beschließen wird. Begründet wird der Vorschlag mit den anstehenden Renovierungskosten, wie eine Stadtsprecherin am Donnerstag sagte. Ohne Sofortmaßnahmen wäre der weitere Theaterbetrieb nicht möglich. Eine Sanierung würde fast 140 Millionen Euro kosten. Dafür hat die Stadt aber kein Geld. Die Stadt bezuschusst die Einrichtung bislang mit 2,6 Millionen Euro im Jahr.
Die Initiative «Rettet das Deutsche Theater» kämpft seit Monaten gegen die drohende Schließung des traditionsreichen Hauses in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs. Mehrere Zehntausend Unterschriften wurden schon gesammelt. An den jährlich 300 Theatertagen und den zusätzlich 30 Faschingsveranstaltungen kommen insgesamt rund 350 000 Besucher jährlich ins Deutsche Theater. Am Tag der Entscheidung durch den Stadtrat am Mittwoch findet abends die Premiere der Show «Abbamania» statt.

Frankfurt: Parsifal ohne Bühnenbild
Der Etat der Oper Frankfurt für die Bühnenbilder sei um ein Drittel gekürzt worden, auch an Kostümen werde gespart, sagte Intendant Bernd Loebe bei der Vorstellung des Spielplans 2003/2004. Erstes Opfer: Richard Wagners «Parsifal» kann nur konzertant aufgeführt werden, das heißt ohne Bühnenbild und Inszenierung. Einer Auflage der Stadt zufolge dürften keine Aufträge mehr an Fremdfirmen vergeben werden und die eigenen Werkstätten seien überlastet, berichtete Loebe. Eine szenische Fassung soll zwei Jahre später nachgeschoben werden.
In der Spielzeit 2003/2004 bringt die Frankfurter Oper trotz der Sparauflagen 14 neue Produktionen heraus, drei Opern allerdings nur konzertant. Dazu kommen 12 Wiederaufnahmen aus vergangenen Spielzeiten. Insgesamt seien 220 Vorstellungen geplant, sagte Loebe. Dazu zählen auch sechs Liederabende und sechs so genannte «Offenbachiaden», vertonte Sketche von Jacques Offenbach, die aus Kostengründen in einem Einheitsbühnenbild aufgeführt werden.
Eine Uraufführung gibt es erst wieder in der übernächsten Spielzeit. Die Barockoper sollte in Frankfurt mehr Gewicht bekommen, wünscht sich Loebe. In der kommenden Spielzeit hat er Händels «Ariodante» angesetzt, in der Spielzeit 2004/05 bringt Regisseur Peter Konwitschny vier Gluck-Opern aus Wien nach Frankfurt, die er als geschlossenen Zyklus inszenieren will - in einer Art Zeitreise von der Antike bis in die Zukunft.

Weiss: 14 Millionen Euro für nationale Denkmäler
Berlin (ddp). Für die Erhaltung national bedeutsamer Denkmäler stellt Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) in diesem Jahr rund 14 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel fließen im Rahmen des Denkmalschutzprogramms «National wertvolle Kulturdenkmäler», teilte das Bundespresseamt am Freitag in Berlin mit. Das Geld soll helfen, rund 130 Denkmale in Ost und West vor dem Verfall zu bewahren.
Das Programm wurde 1950 begonnen. Bis 2002 konnte die Erhaltung und Restaurierung von 498 Kulturdenkmälern mit 236 Millionen Euro gefördert werden. Dazu zählen die Dome in Aachen, Speyer, Brandenburg und Meißen, Schlösser in Torgau und Weimar, Klöster in Fulda-Frauenberg und Oybin, Festungen, Burgen und Stadtmauern sowie Kirchen in Leipzig, Lübeck, Erfurt und Hamburg.