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5.5.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Statistik: Anteil der Kulturausgaben am Bruttoinlandsprodukt stabil +++ Missklänge nach Kürzungen - Mit 14. Saison letzter Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern


Statistik: Anteil der Kulturausgaben am Bruttoinlandsprodukt stabil
Wiesbaden (ddp). Bund, Länder und Gemeinden haben 2003 nach vorläufigen Ergebnissen knapp 8,2 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Mittwoch rund 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Anteil der Kulturausgaben sei damit im Vergleich zu den Vorjahren stabil geblieben.

Endgültige Ergebnisse weist der zum zweiten Mal vorgelegte Kulturfinanzbericht für das Jahr 2001 aus. Danach gaben die öffentlichen Haushalte 8,35 Milliarden Euro (0,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes) für Kultur aus. Den größten Anteil mit 3,72 Milliarden Euro trugen die Gemeinden. Die Kulturausgaben der Länder lagen bei 3,59 Milliarden Euro. Der Bund stellte 1,04 Milliarden Euro zur Verfügung. Insgesamt gaben die öffentlichen Haushalte für Kultur 1,66 Prozent ihres Gesamtetats aus. Das entspricht 101,5 Euro je Einwohner.

In Relation zur Einwohnerzahl waren die Kulturausgaben von Ländern und Gemeinden in Berlin (185,3 Euro pro Einwohner), Sachsen (167,2 Euro pro Einwohner) und Bremen (127,4 Euro pro Einwohner) am höchsten, in Niedersachsen (62 Euro pro Einwohner), Schleswig-Holstein (57 Euro pro Einwohner) und Rheinland-Pfalz (55,7 Euro pro Einwohner) am niedrigsten.

Am meisten Geld von allen Landeshauptstädten gab Magdeburg mit 126,6 Euro pro Einwohner aus. Auf Platz zwei liegt Stuttgart (124,5 Euro), gefolgt von Erfurt (121,7 Euro). Bei den Großstädten über 500 000 Einwohner liegt Frankfurt am Main mit 207 Euro je Einwohner an der Spitze. In der Städtegruppe von 200 000 bis unter 500 000 Einwohner gehören zu den Spitzenreitern die Städte Leipzig (178,8 Euro), Mannheim (135,5 Euro) und Karlsruhe (120,4 Euro). Ulm (151 Euro), Halle (145,7 Euro) sowie Cottbus (140,7 Euro) gehörten in der Gruppe der Städte von 100 000 bis unter 200 000 Einwohner zu den Städten mit den höchsten laufenden Kulturausgaben je Einwohner.

Insgesamt floss 2001 das meiste Geld in die Bereiche Theater und Musik. Dafür wurden 3,08 Milliarden Euro ausgegeben. 1,38 Milliarden Euro gingen an die Museen. Für das Bibliothekswesen gab die öffentliche Hand 1,37 Milliarden Euro aus. Weitere Gelder wurden unter anderem für auswärtige Kulturpolitik, die Finanzierung der Kunsthochschulen und Kulturverwaltung ausgegeben.



Missklänge nach Kürzungen - Mit 14. Saison letzter Musiksommer
Schwerin (ddp-nrd). Der Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern steht vor dem Aus. Grund sind drastisch gekürzte Landeszuschüsse und fehlende Mittel von Großsponsoren. Nach einem letzten, abgespeckten Programm ohne große Stars zur diesjährigen 14. Saison werde der Musiksommer künftig wahrscheinlich in dem zweiten großen Klassik-Festival des Landes, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, aufgehen, sagte der Vorsitzende des Landesmusikvereins, Stefan Fischer, am Dienstag in Schwerin. Verhandlungen dazu liefen bereits. Der künstlerische Leiter der Festspiele, Sebastian Nordmann zeigte sich optimistisch, dass eine Einigung gelingt.

Das Kultusministerium kürze die Fördermittel in diesem Jahr um knapp 50 000 auf 81 000 Euro, sagte Fischer. Insgesamt stünden mit höchstens 350 000 Euro nur noch etwa zwei Drittel des Vorjahresetats zur Verfügung. «Das Ende des Musiksommers ist unausweichlich», betonte Fischer. Durch die ungleich stärkere Marketing-Macht der Festspiele verspreche sich der Landesmusikverein von der geplanten Eingliederung aber auch mehr Publikum bei seinen Veranstaltungen.

Nach 48 Konzerten 2003 wartet der Musiksommer diesmal nur noch mit 29 Veranstaltungen auf. An außergewöhnlichen Stätten wie im Goldenen Saal des Ludwigsluster Schlosses seien aber wieder hervorragende Orchester und Solisten zu erwarten, kündigte Programmdirektor Thomas Wendorf an.

Das Eröffnungskonzert am 18. Juni bestreitet die Neubrandenburger Philharmonie in der Konzertkirche St. Marien der Vier-Tore-Stadt unter anderem mit der Uraufführung einer Komposition von Chefdirigent Stefan Malzew.