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Staatsoper-Leitung gegen Herauslösung der Ballette aus Opernhäusern +++ «Grenzüberschreitungen» - NRW fördert interkulturelle Projekte
Staatsoper-Leitung gegen Herauslösung der Ballette aus Opernhäusern
Berlin (ddp-bln). Der Intendant der Staatsoper Unter den Linden, Peter Mussbach, warnt vor einer Herauslösung der Ballette aus den Berliner Opernhäusern, wie es die Strukturreform ab 2004 vorsieht. «Man muss jetzt erst einmal die Häuser neu positionieren und dann muss man sehen, wie man die Ballettsituation am besten löst», sagte Mussbach der «Berliner Zeitung» (Samstagausgabe). Er fügte hinzu, das Konzept einer «frei in der Luft schwebenden Compagnie, die in den Häusern nur Gastspiele macht», halte er für problematisch.
Vladimir Malakhov, in seinem ersten Jahr Ballettdirektor an der Lindenoper, sieht ebenfalls Schwierigkeiten voraus: Der Aufbau eines großen klassischen Repertoire dauere bis zu zehn Jahre, sagte er der Zeitung. Wenn man zu schnell vorgehe, sei «am Ende alles zerbrochen», betonte Malakhov.
Im Februar 2003 hatte Kultursenator Thomas Flierl (PDS) seine Opernstrukturreform vorgestellt, in der auch die Gründung einer eigenständigen Ballett-GmbH geplant ist. Die Berliner Ballette sollen zu einer oder zwei Compagnien unter einem gemeinsamen Dach fusionieren und nicht mehr fest zu einem Haus gehören.
«Grenzüberschreitungen» - NRW fördert interkulturelle Projekte
Düsseldorf (ddp-nrw). Das nordrhein-westfälische Kulturministerium fördert in diesem Jahr erstmals 15 ausgewählte interkulturelle Pilotprojekte mit insgesamt 240 000 Euro. Ein prominent besetzter Beirat wählte die Sieger im Wettbewerb «Grenzüberschreitungen» aus 93 Bewerbungen von 38 Städten und Gemeinden aus, wie Kulturminister Michael Vesper (Grüne) am Montag in Düsseldorf bekannt gab. Künstler könnten mit ihrer Kreativität einen Beitrag zur Integration und zum friedlichen Miteinander leisten. «Ich bin schon jetzt gespannt auf die Ergebnisse», betonte Vesper.
Der Jury gehörten unter anderem die Präsidentin der Kunststiftung NRW, Ilse Brusis, und Roberto Ciulli, Leiter des Theaters an der Ruhr in Mülheim, an. An erster Stelle der Empfehlungen steht ein Internet-Projekt: Das Kulturforum Türkei/Deutschland aus Köln plant den Aufbau einer Homepage mit Live chats zu interkulturellen Themen, die Jugendliche interessieren. Eine weitere Projektidee ist die Filmreihe des Vereins zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V. «Die Linse» in Münster, der an zwölf Abenden Filme aus den Herkunftsländern Münsteraner Migranten zeigt und zur Diskussion stellt.
Vielversprechend fand der Beirat auch ein Theaterprojekt, bei dem Jugendliche aus Duisburg-Bruckhausen mit professionellen Theatermachern zusammenarbeiten. Spielerisch werden Kinder und Jugendliche dieses Stadtteils von Mai bis Dezember ein Stück entwickeln, dessen Material aus ihren Biografien und aktuellen Lebenssituationen besteht.