Body
Bonn: Orchesterszene begrüßt Klagerücknahme durch Musiker des Beethoven Orchesters +++ Berlin: Mahnwache vor Topographie des Terrors beendet
Bonn: Orchesterszene begrüßt Klagerücknahme durch Musiker des Beethoven OrchestersDas Ende des Rechtsstreits über den Arbeitsaufwand von Streichern und Bläsern im Bonner Beethoven Orchester ist in der Fachwelt begrüßt worden. Die Deutsche Orchestervereinigung sei erleichtert, dass die Musiker ihre Klage zurückgenommen haben, und befürwortete die angekündigte Lösungssuche außerhalb des Arbeitsgerichts. 16 Geiger des Beethoven Orchesters hatten vor dem Arbeitsgericht geklagt, weil sie mehr arbeiten müssten als die Bläser.
s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=7054
Berlin: Mahnwache vor Topographie des Terrors beendet
Berlin (ddp-bln). Aus Protest gegen die ständigen Verzögerungen beim Bau des Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors ist auf dem Gelände eine 24-stündige Mahnwache abgehalten worden. Von Freitag- bis Samstagmittag sammelte der Verein Aktives Museum mehr als 300 Unterschriften, die im Anschluss im Büro von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) abgegeben wurden, wie Vereinsvorsitzende Christine Fischer-Defoy am Samstag sagte. Zur Erinnerung an die Anfänge des Projekts sei der am 1. September 1989 gelegte symbolische Grundstein nochmals enthüllt worden. Zudem habe es während der Mahnwache Führungen über das Gelände gegeben und seien Filme über das Areal an der Niederkirchnerstraße gezeigt worden.
Anlass der Aktion ist der neunte Jahrestag des Baubeginns für das Zentrum. Die Arbeiten sind seit fast vier Jahren gestoppt. Hauptursache ist der anspruchsvolle Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor, mit dem sich die Kosten verdoppelt hatten.
Gedenkstättenexperten hatten zuvor die komplette Übernahme des Projekts durch den Bund gefordert. Das Land Berlin sei mit dem Vorhaben «politisch, administrativ und finanziell überfordert», kritisierte der Arbeitsausschuss der Stiftung Topographie des Terrors. Bisher teilen sich der Bund und Berlin die Kosten von insgesamt 38 Millionen Euro.
Nach Darstellung des Ausschusses führen «Uneinsichtigkeit des Architekten, Inkompetenz der Berliner Bauverwaltung und Unentschlossenheit der Politik» seit über einem Jahrzehnt zu immer neuen Terminverschiebungen. Der Bund müsse diese «nationale Aufgabe» allein übernehmen und die Topographie des Terrors «endlich dem Jüdischen Museum Berlin und dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas gleichstellen, verlangte das Gremium. Auch Kulturstaatsministerin Weiss ist offensichtlich unzufrieden. Sie hatte angekündigt, alle beteiligten Seiten an einen Runden Tisch zu holen.