Hauptrubrik
Banner Full-Size

Akademie der Künste wehrt sich gegen «Selbstbedienungs»-Vorwürfe

Publikationsdatum
Body

Berlin (ddp). Die Akademie der Künste wehrt sich gegen einen Pressebericht über fehlerhafte Honorarabrechnungen an die Mitglieder des Hauses. Es gebe bereits ein Gutachten, das dem Vorwurf einer «Selbstbedienungsmentalität» widerspreche, teilte die Akademie am Sonntag in Berlin mit.

Darin heiße es wörtlich: «Die erläuterten Ergebnisse der Prüfung ergeben keine Hinweise auf eine Selbstbedienungsmentalität in der Akademie der Künste.»

Den Prüfbericht für die Jahre 2004 und 2005 habe Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) in Auftrag gegeben. Er liege dem Präsidenten der Akademie seit Ende voriger Woche vor. Das Haus werde sich «umgehend» damit befassen und mögliche Neuregelungen prüfen und umsetzen.

Die «Berliner Zeitung» hatte berichtet, die Honorarabrechnungen der Akademie an ihre Mitglieder seien fehlerhaft. «Die Dokumentation weist deutliche Lücken auf», es fehlten Belege, schrieb das Blatt unter Berufung auf ein Papier aus dem Haus von Neumann.

Es gebe eine Selbstverpflichtung der Akademie-Mitglieder, bei Eigenveranstaltungen ein geringeres Honorar als üblich zu beanspruchen. Offensichtlich habe sich kaum jemand daran gehalten.

Kritikwürdig seien auch Vorgänge um die Ausstellung «Raum. Orte der Kunst», die für 2004 geplant gewesen sei, doch bis heute nicht stattfand. Die 20 000 Euro Honorare für freie Mitarbeiter seien allerdings voll ausgezahlt worden, ebenso die 10 000 beziehungsweise 12 000 Euro, die der damalige Vizepräsident und ein Sektionsdirektor der Akademie für sich beanspruchten.