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ARD-Musikwettbewerb gerettet - Sparprogramm beschlossen

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Der Internationale ARD-Musikwettbewerb ist gerettet, muss aber mit deutlich weniger Geld auskommen als bisher. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) am Montag mitteilte, billigten die Intendanten der ARD auf ihrer Sitzung in Bremen ein Sparpaket, dass die ARD-Hörfunkkommission vorgelegt hatte.

Bremen/München (ddp). Demnach werden die Ausgaben für den renommierten Wettbewerb um rund ein Drittel gekürzt. Der BR als federführende Anstalt trägt die Kosten für die Leitung des Wettbewerbs sowie die festen Personalkosten.

BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky zeigte sich laut Mitteilung «hoch erfreut» über das Ergebnis. «Wir alle sind froh, dass wir weiterhin talentierten jungen Musikerinnen und Musikern aus der ganzen Welt eine Riesenchance geben können.»

Wegen ungeklärter Finanzierungsfragen hatte die Existenz des 1952 zum ersten Mal veranstalteten Internationalen Musikwettbewerbs der ARD auf der Kippe gestanden. Vor allem der Südwestrundfunk hatte Druck gemacht und seinen Rückzug aus der gemeinschaftlichen Finanzierung verkündet. Jetzt gelang es offenbar, den Intendanten des SWR, Peter Voß, wieder ins Boot zu holen.

Der derzeitige Etat des Wettbewerbes beläuft sich auf 1,1 Millionen Euro. Er soll nun auf knapp 800 000 Euro sinken. Auf der Streichliste steht unter anderem das Kammermusikfest. Außerdem soll es, wie Grotzky bereits zu einem früheren Zeitpunkt angekündigt hatte, künftig keinen eigenen künstlerischen Leiter mehr geben. Der Vertrag des jetzigen künstlerischen Leiters, Christoph Poppen, läuft Ende dieses Jahres aus.

Der ARD-Musikwettbewerb, der vom BR dieses Jahr zum 54. Mal veranstaltet wird, zählt zu den weltweit anspruchvollsten und angesehensten Wettbewerben für jungen Instrumentalisten und Sänger des klassischen Repertoires. Bislang haben sich dabei mehr als 10 000 Sänger und Musiker aus zahlreichen Ländern dem Urteil strenger Fachjurys gestellt.

Unter den prominentesten Teilnehmern sind die Sopranistin Jessye Norman, der Bariton Thomas Quasthoff, der Pianist Justus Frantz, der Bass Iwan Rebroff, der Trompeter Maurice André sowie das Tokyo String Quartet.

Der diesjährige Wettbewerb findet vom 30. August bis zum 16. September wie gewohnt in München statt und wird in den Kategorien Violine, Violoncello, Horn und Klavierduo ausgetragen.