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Auf dem Weg zur Kulturhauptstadt? - Essen sieht sich im Aufwind

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Die Stadt Essen und das Ruhrgebiet haben nach Ansicht der für die Bewerbung zuständigen Projektgruppe gute Aussichten, auch die bundesweite Kür zur Kulturhauptstadt Europas für sich zu entscheiden.

Essen (ddp-nrw). «Wir haben uns immer gesagt, dass die Bewerbung einer Region für den Titel einer Kulturhauptstadt ein Modell ist, das 2010 interessanter ist als die klassische Bewerbung einer Stadt um diesen Titel», sagte der Moderator des Bewerbungsprozesses, Georg W. Költzsch, der Nachrichtenagentur ddp in Essen.

Am Donnerstag hatte Kulturminister Michael Vesper (Grüne) die Entscheidung des Landes NRW bekannt gegeben, dass sich Essen stellvertretend für Nordrhein-Westfalen bewerben darf. Die Konkurrenten Köln und Münster hatten das Nachsehen. Das Land wird die Bewerbung bis Ende Juni an das Auswärtige Amt schicken, der Bundesrat soll aus den bundesweiten Bewerbungen bis Ende 2005 eine Stellungnahme abgeben.

Költzsch hält es durchaus für möglich, dass die Länderkammer dabei zwei oder drei Favoriten vorgibt und es der Europäischen Union überlässt, einen Kandidaten zu ernennen. «Brüssel möchte letztlich auch die Entscheidung treffen», betonte er.

Wahrscheinlich dürfte auch noch einmal eine Jury der EU die vielversprechendsten Kandidatenstädte unter die Lupe nehmen. Sollte das Revier den Zuschlag bekommen, rechnet Költzsch mit Kosten von etwa 48 Millionen Euro. Davon seien schon jetzt 18 Millionen durch einen Ratsbeschluss der Stadt Essen und eine Entscheidung des Kommunalverbands Ruhrgebiet (KVR) verbindlich zugesagt. Zudem habe die Wirtschaft breite Bereitschaft zum Sponsoring signalisiert.

Als Basis für die weitere Bewerbung vertraut Költzsch, der als ehemaliger Direktor des Folkwang Museums die Kulturszene des Ruhrgebiets gut kennt, auf ein Skizzenbuch, in dem die Schwerpunkte der Essener Bewerbung vorgestellt werden. Tourismus, Kunst, Strukturwandel, Bildung und Einwanderung werden dort als Themenfelder vorgestellt.

Um den nicht aus NRW kommenden Bürgern die Region vertrauter zu machen, sollte allerdings die Dokumentation nun noch etwas vertieft werden, betonte Költzsch. Und falls die Bewerbung nach Brüssel geht, muss auch Mehrsprachigkeit gewährt sein. Die Übersetzung des Projektkatalogs in zwei bis drei weitere Sprachen stehe deshalb auch auf dem Programm.