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Authentizität und Originalität - Das Richard-Wagner-Museum in Graupa

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Persönlichkeiten verschiedener Kulturinstitutionen des Freistaates Sachsen engagieren sich für den Erhalt des Wagner-Museums am authentischen Ort in Graupa


„Gott sei Lob, ich bin auf dem Lande, drei Stunden von Dresden, in der reizendsten Gegend vor der sächsischen Schweiz, und fange wieder an, als Mensch und Künstler aufzuathmen!“
Richard Wagner an Karl Gaillard am 21.5.1846


Für den Verbleib der Graupaer Wagnerstätte im „Lohengrinhaus“!
Über zwei Monate, vom 15. Mai bis zum 20. Juli 1846, hielt sich Richard Wagner mit seiner Familie zur Erholung im ehemals Schäfer’schen Gut in Graupa auf. Hier skizzierte er die Musik für alle drei Akte seiner Oper „Lohengrin“. Seit 1907 befindet sich in dem später „Lohengrinhaus“ genannten Gebäude ein Wagner-Museum, das einen festen Platz in der Fachwelt gewonnen hat und kulturelle Ausstrahlung in der Region entfaltet. Es ist neben Bayreuth die einzige authentische Wagner-Stätte in Deutschland.

Im Jahre 2005 mußte das Gebäude aus baulichen Gründen geräumt werden, das Museum fand eine interimistische Unterkunft in der Alten Schule in Graupa.

Im März 2006 beschloß der Stadtrat von Pirna, wozu Graupa heute gehört, das Wagner-Museum dauerhaft vom authentischen Wagner-Ort zu trennen und in das seit längerer Zeit ungenutzte, ebenfalls renovierungsbedürftige Graupaer Jagdschloß zu verlegen, das „Lohengrinhaus“ aber unrenoviert in die Hände eines privaten Vereins zu geben, was faktisch einer Aufgabe des authentischen Wagner-Ortes gleichkommt.

Bei allem Respekt vor einer demokratisch zustande gekommenen Entscheidung der kommunalen Selbstverwaltung und den Problemen der kommunalen Finanzen müssen wir dies als eine kulturhistorische und kulturpolitische Fehlentscheidung bezeichnen. Sie gefährdet die fortdauernde internationale Ausstrahlung eines einmaligen Kleinods.

Wir bitten den Oberbürgermeister und den Stadtrat von Pirna, die Entscheidung zu korrigieren und Authentizität und Originalität der Graupaer Wagner-Stätte zu erhalten.

Dresden, am 18. April 2006

Sächsische Akademie der Künste
Professor Dr. Ingo Zimmermann
Präsident

Sächsischer Kultursenat
Dr. Bernhard Freiherr von Loeffelholz
Präsident

Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Steffen Heitmann
Präsident

Deutsche Richard-Wagner-Gesellschaft
Rüdiger Pohl
Vorsitzender

Sächsische Akademie der Künste
Professor Dr. Frank Schneider
Sekretär der Klasse Musik

Richard-Wagner-Verband Berlin-Brandenburg
Professor Dr. Gerd Rienäcker
Vorstandsmitglied