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Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Professor Klaus Zehelein, hat die Stadt Bonn aufgefordert, zu einer seriösen Kulturpolitik zurückzukehren. „Was sich zurzeit theaterpolitisch in Bonn abspielt, wird der internationalen Positionierung der Stadt in keiner Weise gerecht“, kommentierte Zehelein die augenblicklichen Turbulenzen um die zukünftige Struktur von Theater und Orchester in Bonn.
Theater- und Orchesterbetriebe können ihre Etats nicht in Größenordnungen von einem Drittel reduzieren. Das gilt erst recht angesichts der Etatkürzungen in Millionenhöhe, die das Bonner Theater und das Bonner Orchester bereits hinter sich haben. Die Reduzierung des öffentlichen Zuschusses auf 21,7 Millionen Euro, die der Kämmerer sich vorstellt, ist in keiner Weise realisierbar. Zurzeit beträgt der Zuschuss für das Theater und das Orchester insgesamt etwa 35 Millionen Euro.
Für völlig inakzeptabel hält Zehelein, dass hinter den Kulissen über eine veränderte Leitungsstruktur des Theaters diskutiert wird, ohne dass Oberbürgermeisterin und Kulturdezernent mit dem Generalintendanten Klaus Weise überhaupt nur ein Gespräch geführt haben. Zehelein fordert darüber hinaus, die Leiter der Kulturinstitutionen und weitere Fachleute an den kulturpolitischen Beratungen in Bonn zu beteiligen. Das gelte auch bezüglich des in Aussicht genommenen Baus einer neuen Konzerthalle.
„Wer eine Konzerthalle in einer Stadt plant, muss genau wissen, was der Zweck dieser Halle sein soll. Das Beethovenfest alleine wird sie nicht auslasten“, betonte Zehelein. Wichtig sei auch, dass eine neue Konzerthalle nicht mit vergleichbaren Musiktheater-Produktionen der Oper Konkurrenz mache und Zuschauer abziehe. Dies würde den Zuschussbedarf weiter erhöhen. Geboten sind nach Auffassung Zeheleins nun sachliche Beratungen, die ergebnisorientiert, konstruktiv und in die Zukunft weisend sind.
Quelle: Deutscher Bühnenverein
Bundesverband der Theater und Orchester
s. auch:
http://www.nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid…