Bühnenverein beklagt Kürzungen bei Theater- und Orchesterzuschüssen

Köln (ddp). Der Bühnenverein beklagt massive Einschnitte bei Theater- und Orchesterzuschüssen. Die Kosten der Bühnen seien nicht nur stärker gestiegen als die öffentlichen Zuschüsse, sondern die Länder und Kommunen hätten auch ihr finanzielles Engagement verringert, sagte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, bei der Vorstellung der Theaterstatistik 2003/04 in Köln.

Den Angaben zufolge reduzierten die Länder ihre Zuweisungen um 12,7 Millionen Euro. Die Kommunen fuhren ihre Beteiligung um 35,8 Millionen Euro zurück. Für die rund 150 öffentlich getragenen Theater bedeute dies ein Minus von etwa 2,4 Prozent. «Das ist ein Abbau der Zuschüsse in der Größenordnung von zwei Stadttheatern. So kann es nicht weitergehen», betonte Bolwin.

Die Sparzwänge wurden durch den Abbau von Personal kompensiert. Die Theater reduzierten die Mitarbeiterzahl um 556 auf rund 38 600. Vergleicht man diese Situation mit der Spielzeit 1992/93, als die Zahl der Beschäftigten noch 45 290 betrug, so arbeiten die Stadt- und Staatstheater heute mit 14,8 Prozent weniger Personal.

Durch den Rückgang der Zuschüsse und dem damit verbundenen Personalabbau ging die Zahl der Veranstaltungen um mehr als 800 auf 63 911 zurück. Rückgänge hatte vor allem die Oper, gefolgt vom Kinder- und Jugendtheater zu verzeichnen. Bolwin sagte: «Man sieht an diesen Zahlen: Weniger Geld heißt also weniger Kunst.»

Die Besucherzahlen der Theater und Orchester stiegen in der Spielzeit 2003/04 dagegen insgesamt um rund 325 000 auf etwa 35,6 Millionen. Während die Privattheater rund 500 000 Besucher mehr erreichten, verbuchten die öffentlichen Theater etwa 275 000 Besucher weniger als in der Spielzeit 2002/03. Die Zahl der Konzertbesucher stieg um rund 200 000.

Die Theaterstatistik 2003/2004 wertet die Daten von 149 öffentlich getragenen Theatern, 217 Privattheatern, 48 Kulturorchestern und 33 Festspielhäusern in Deutschland aus.

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