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Zumthor-Entwurf wird nicht weiter verfolgt - Erneute Kostensteigerungen zwischen mindestens zwei und fünf Millionen Euro - Neuer Wettbewerb noch 2004
Das Informations- und Dokumentationszentrum der Berliner Gedenkstätte "Topographie des Terrors" ist nicht für eine Bausumme von 38,8 Millionen Euro zu realisieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bewertung der Machbarkeitsstudie, die am Dienstag von einer Expertenkommission aus Vertretern des Bundes und des Landes Berlin der Kulturstaatsministerin Christina Weiss übergeben wurde. Für das Projekt des Schweizer Architekten Peter Zumthor wurde ein Kostenrisiko von mindestens drei bis fünf Millionen Euro ermittelt.Gemeinsam mit der Berliner Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer und dem Berliner Kultursenator Thomas Flierl hat die Kulturstaatsministerin einen Neuanfang vereinbart. Das Land Berlin wird aus dem bisherigen Projekt aussteigen. Der Bund wird das Projekt als Bauherr noch in diesem Jahr neu ausschreiben. Das dient dem Ziel, in zwei Jahren mit dem Bau der Ausstellungshalle zu beginnen. Selbst wenn man die verlorenen Kosten einrechnet, fällt ein Neubau noch günstiger aus als ein Festhalten am Zumthor-Entwurf. Somit wird der Kostenrahmen von 38,8 Millionen Euro eingehalten.
Kulturstaatsministerin Weiss und der Berliner Kultursenator Flierl erklärten, dass es jetzt darum gehen müsse, die Arbeitsfähigkeit der Stiftung "Topographie des Terrors" zu sichern: "Dieser historische Ort der Täter verdient eine würdige Form der Dokumentation und Information. Wir können es uns gerade hier nicht leisten, über Diskussionen und Rudimente nicht hinauszukommen. Die Topographie gehört in die Trias zwischen Jüdischem Museum und Holocaust-Mahnmal. Sie ist und bleibt eine offene Wunde im Herzen der Stadt. Ein längerer Stillstand ist nicht mehr hinnehmbar, weil damit das aufrichtige Erinnerungsprojekt in Gefahr gerät. Das ist kein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Gelände. Aus diesem Grunde haben wir uns für einen Neubeginn entschlossen."
Quelle: Bundesregierung