Hauptrubrik
Banner Full-Size

BW: Landesstiftung stellt zehn Millionen Euro bereit

Publikationsdatum
Body

Stuttgart (ddp). Die Landesstiftung Baden-Württemberg wird für die Sicherung von badischen Kulturgütern bis 2008 insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das gab Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) am Dienstag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats der Stiftung in Stuttgart bekannt.

Mit den Mitteln soll ein Teil des umstrittenen Vergleiches zwischen der Landesregierung und dem Markgrafenhaus Baden finanziert werden.
Der Aufsichtsrat legte in einem Grundsatzbeschluss bei drei Gegenstimmen fest, dass im laufenden Jahr zwei Millionen Euro und in den kommenden Jahren jeweils vier Millionen Euro aus Projektmitteln bereitgestellt werden. Mit dem Geld sollen Kulturgüter erworben werden, die Oettinger zufolge dem Haus Baden entweder gehören oder von ihm beansprucht werden. Sie sollen dann als Leihgaben der Stiftung in Baden-Württemberg verbleiben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Welche Kunstschätze angekauft werden, wurde noch nicht entschieden. Für andere Projekte der Landesstiftung, die in Bereichen wie Wissenschaft, Bildung, Kultur, Soziales und Umwelt jährlich insgesamt rund 50 Millionen Euro bereitstellt, stehen mit der Entscheidung weniger Mittel zur Verfügung. Oettinger, der Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung ist, betonte, die Sicherung von Kunstschätzen habe Vorrang.

Mit den zehn Millionen Euro ist Oettingers «Drei-Säulen-Modell» zur Finanzierung des Vergleiches mit dem Haus Baden zu einem Drittel abgesichert. Jeweils zehn weitere Millionen Euro erhofft sich der Ministerpräsident aus Spenden und Sponsorenmitteln sowie aus Beiträgen von Kultureinrichtungen. Insgesamt umfasst der Vergleich 70 Millionen Euro, die dem Haus Baden für die Sanierung von Schloss Salem bereit gestellt werden sollen. Davon müssen 40 Millionen Euro aber erst mittelfristig für eine geplante Stiftung zum Erhalt von Salem aufgebracht werden.

Ursprünglich wollte Oettinger für den Vergleich Handschriften der Badischen Landesbibliothek veräußern. In der Fachwelt hatte dies international einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen.