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Ein Themenabend im Goethe-Forum mit Film (19.00 Uhr), Musik, Kulinarik & Diskussion – und live auf Bayern4Klassik (21.03 – 22.00 Uhr)
„Uns, die lang das Unglück schlug, schenke wieder Freuden. Denn wir büßten hart genug, Schuld für alle Zeiten…." Schon die ersten Zeilen des 1823 von Dichter Ferenc Kölcsey verfassten Himnusz klingen weitaus weniger nationalistisch als in anderen Nationalhymnen. Die Zeilen drücken aus, wie sich das Volk Magyaren damals fühlte: Seit Jahrhunderten zermahlen zwischen Großmächten – den Türken auf der einen, den Habsburgern auf der anderen Seite.Doch im 20 Jahrhundert spielte diese sprachliche und kulturelle „Insel" in Europa dann immer wieder Schlüsselrollen: Der Aufstand von 1956 war ein erster Versuch, den Stalinismus demokratisch zu überwinden; der spätere „Gulasch-Kommunismus" eine pragmatische wirtschaftliche Annäherung an Westeuropa, und das Durchschneiden des Grenzzauns zwischen Österreich und Ungarn am 27. Juni 1989 nicht bloß der Anfang vom Ende des Ostblocks, sondern zugleich der Aufbruch in die Europäische Gemeinschaft.
Unser Themenabend fragt nach Befindlichkeiten gestern und heute, nach Visionen für morgen – nach den Konditionen, unter denen das Alltägliche zu leisten ist.
Film (ab 19.00 Uhr)
„Der Bürgermeister, der Dichter und ein toter Held", Regie: Michael Kluth, WDR 2003, 45 min.
ca. 20.30 – 21.00 Uhr Live-Musik mit Kálmán Balogh und Rózsa Farkas
Ab 21.03 Diskussion. Es diskutieren die Moderatoren Theo Geißler (nmz, BR) und Frank Kämpfer (Deutschlandfunk) mit:
Máté Mesterházi, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bibliothek der Liszt-Ferenc-Musikuniversität, Budapest; Krisztián Ungváry, Historiker und Dora Maurer, Professorin an der Universität für Bildende Kunst, Budapest.
Themenabend am Donnerstag, 12. Oktober 2006, 19 Uhr im Goethe-Forum im Goethe-Institut, Dachauer Str. 122, 80637 München. Eintritt frei
Partner: Bayern 4 Klassik, neue musikzeitung, Schauspielhaus Salzburg
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Budapest und dem Ungarischen-Institut, München