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Berlin (ddp). Das Goethe-Institut will verstärkt auf die politische und gesellschaftliche Bedeutung des Themas Sprache in einer globalisierten Welt hinweisen. Aus diesem Grund wurde die internationale Kampagne «Die Macht der Sprache» ins Leben gerufen, wie das Institut am Montag in Berlin mitteilte.
Sprache spiegele Machtverhältnisse wider und sei weder gewalt- noch wertfrei, betonte die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach. Im Verlauf des 21. Jahrhunderts seien 80 Prozent der Sprachen der Welt vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig sei durch moderne Technologien und eine fortschreitende globale Integration eine einzige Sprache, nämlich das Englische, dabei, sämtliche anderen internationalen Sprachen «abzuhängen». Politische Anstrengungen sowie das gemeinsame Eintreten aller Bildungsinstitutionen für Mehrsprachigkeit und für das Erlernen der deutschen Sprache seien wichtiger denn je, mahnte Limbach.In Konferenzen und Ausstellungen, aber auch mit ungewöhnlicheren Formaten wie Märchenlesungen auf europäischen Flughäfen oder Kurzfilmwettbewerben solle die Lust auf Sprachen geweckt werden. Im Juni 2007 ist als Abschlussveranstaltung das Kongress-Festival «Die Macht der Sprache» in Berlin geplant.
Limbach rief zugleich dazu auf, auch in Deutschland der deutschen Sprache mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Sie sprach sich für die Gründung eines Hauses der deutschen Sprache aus, als Ort, an dem sprachpolitische Aktivitäten gebündelt und Begeisterung für Deutsch vermittelt werden könnten.