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Entfalten statt liften – mit MehrKultur55plus!

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Vergangene Woche ging in Köln der 8. Deutsche Seniorentag, durchgeführt von der Bundesvereinigung der Seniorenorganisationen, mit 20.000 Besuchern erfolgreich zu Ende. Das Institut für Bildung und Kultur war mit dem Projekt „MehrKultur55plus“ eingeladen, Kunst und Kultur als Thema und Betätigungsfeld für ältere Menschen zu präsentieren.


Kunst und Kultur waren stark gefragt auf dem 8. Deutschen Seniorentag, der mit rund 20 000 Gästen einen neuen Besucherrekord erzielte. Das NRW-Projekt MehrKultur55plus präsentierte in einem eigens dafür gestalteten Raum vielfältige kulturelle Angebote und Möglichkeiten selbst künstlerisch aktiv zu werden. Kulturprojekte, die Menschen 55plus selbst realisiert haben bildeten einen Schwerpunkt. In anregender Atmosphäre genossen die MessebesucherInnen bei Café und Popcorn ein dreitägiges Bühnenprogramm mit Filmen, Diskussionen, Aufführungen und Präsentationen. An 15 Ständen informierten Kulturanbieter, Projektinitiatoren, Kulturreiseveranstalter und kulturell engagierte SeniorInnen über ihre Aktivitäten und Angebote.

„Es geht ein Tor auf für die Neu-Entfaltung der Persönlichkeit“
so die Tänzerin Gerlinde Lambeck über die Jahre jenseits der Berufs- oder Familienphase. In zahlreichen Gesprächen und Publikumsdiskussionen wurde deutlich, dass die Lust auf Kultur im Alter groß ist und die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten ständig wächst. Dabei sind insbesondere solche gefragt, bei denen Ältere selbst aktiv werden und bei denen es um Sinn und Inhalt geht. Weg von Konsum und Bespaßung – hin zu Engagement und Entfaltung; so könnte das Motto für kulturelle Angebote und Kulturaktivitäten älterer Menschen lauten. Deutlich wurde aber auch, dass das kulturelle Leben in unserem Land ohne das (meist ehrenamtliche) Engagement älterer Menschen in vielen Bereichen nicht aufrecht zu erhalten wäre. Staat und Gesellschaft sollten diese Leistungen ideell, aber auch finanziell stärker unterstützen, so eine Forderung des IBK (Institut für Bildung und Kultur e.V.), Träger des Projektes MehrKultur55plus.

„Seit meine Mutter zum Theater geht, ist sie völlig verändert!“
findet der Sohn einer Mitspielerin des 13-köpfigen Seniorentheaters Siegen, das auf der MehrKultur-Bühne wohlmeinende Gerontologen ebenso wie Anbieter von Rollatoren und Bestattungsvorsorge aufs Korn nahm. Noch einmal anfangen Theater zu spielen oder zu tanzen – für Viele eine Sehnsucht, die jetzt, nach Beruf oder Familie endlich erfüllt werden kann. Aber auch Malen, Schreiben oder Fotografie/Film stehen ganz oben auf der Liste mit dem Titel „Wenn ich in Rente gehe, dann...“
Was sich ältere Kulturnutzer wünschen sind bessere und frühzeitige Informationsmöglichkeiten, auch in gedruckter Form und nicht nur über das Internet, persönliche Ansprechpartner, freundlichen Service und attraktive Paketangebote. Verschiedene Bereiche sollten verknüpft werden: beispielsweise Kulturgenuss, Reisen, Wellness, Kreativität und Erholung.

Eine Existenz aufbauen mit Kultur
ist für immer mehr – auch ältere – Menschen eine durchaus erfolgversprechende Perspektive: Rund die Hälfte der Aussteller bei MehrKultur55plus waren Existenzgründer. „Biografik“ beispielsweise nennt sich das Angebot der Kölner Künstlerin Renate Paulsen, die biografische Filmporträts auf hohem künstlerischem Niveau erstellt. Reisen und musikalische Bildungsangebote sowie Tanzworkshops kombiniert QISUM aus Wuppertal. Der CulturSalon belebt die Tradition des Bildungssalon des 19. Jahrhunderts neu und gestaltet sinnlich ansprechende Abende zu Themen u.a. aus Kunst, Philosophie und Geschichte.
Mit einem innovativen Kinokonzept möchte die Agentur Filmkonzept Kino für ältere BesucherInnen wieder attraktiv machen. Das Messepublikum diskutierte darüber mit den Initiatoren und gab wertvolle Anregungen: zu neuen Filmen frühzeitig Informationen bereitstellen, angenehmes Ambiente und längerfristig planbare Kinobesuche ermöglichen, auch für Gruppen und Bewohner ländlicher Gebiete.


Quelle: http://www.ibk-kultur.de/senioren