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Köln (ddp). Die Kulturstiftung der Länder plant die Einrichtung eines Feuerwehrfonds zur Rettung vom Verkauf bedrohter Kulturgüter. Das kündigte die Generalsekretärin der Stiftung, Isabel Pfeiffer-Poensgen, am Freitag im Deutschlandfunk an.
Die neu zur Verfügung stehenden Mittel sollten allerdings nur für ganz außergewöhnliche Fälle gelten. Als Beispiel nannte sie das Gemälde «Tante Marianne» von Gerhard Richter, das ein Stuttgarter Sammler im Sommer versteigern wollte. Die Dresdner Museen hatten sich im Vorfeld vergeblich bemüht, die geforderte Ankaufsumme zusammenzubringen. Der Generaldirektor der Dresdner Museen, Martin Roth, hatte daraufhin die Einrichtung des Ad-hoc-Fonds gefordert.Pfeiffer-Poensgen lehnte ausdrücklich ab, den geplanten Fonds auch für den Rückkauf von Kunstwerken einzusetzen, die an jüdische Erben restituiert wurden: «Sie gegebenenfalls zurückzuerwerben, ist die Pflicht der Allgemeinheit - also von Bund, Ländern und Kommunen.» Ihre Stiftung wolle sich auch bei der Rettung der mittelalterlichen Handschriften aus der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe engagieren, deren Verkauf ins Ausland inzwischen abgewendet zu sein scheine.
Die Generalsekretärin der 1988 gegründeten Stiftung sprach sich außerdem für eine Erweiterung der Liste nationaler Kulturgüter aus, die nicht ins Ausland verkauft werden dürfen. «Diese Liste ist in vielen Bereichen erschreckend leer, weil sie von einigen Ländern nicht mit dem wünschenswerten Engagement geführt wird», sagte sie.