Body
Wie berlinonline.de berichtet, hat der Eigentümer des ehemaligen DDR-Rundfunkgeländes in Berlin Oberschöneweide seinem größten Mieter, dem Filmorchester Babelsberg, zum 30. Juni gekündigt. Intendant Klaus-Peter Beyer habe das Schreiben am vergangenen Freitag erhalten.
Das 13 Hektar große Gelände in der Nalepastraße war Ende 2005 an eine Baumaschinenfirma aus Sachsen-Anhalt verkauft worden. Verkäufer war das Landesimmobilien-Management von Sachsen-Anhalt (Limsa), eine Einrichtung der fünf neuen Bundesländern und des Landes Berlin. Das Bauunternehmen zahlte rund 350.000 Euro für das denkmalgeschützte Grundstück, dessen Verkaufswert auf mehrere Millionen Euro geschätzt wird. Der neue Besitzer verpflichtete sich, in den denkmalgeschützten Gebäuden einen Medienstandort aufzubauen. Die meisten Mieter der Sendesäle und Tonstudios konfrontierte er jedoch mit Änderungskündigungen, die Mieterhöhungen beinhalteten.
Auf dem Rundfunkgelände arbeiten rund 140 Mieter, 25 davon aus der Musik- und Tonstudiobranche. Der bekannteste Mieter ist seit 1992 das Deutsche Filmorchester Babelsberg.
Projektentwickler Wolf D. Hartmann, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Go East Invest SE und Partner des Eigentümers, bedauerte gestern die Kündigung. Diese habe wirtschaftliche Gründe. Das Filmorchester zahlt 4 000 Euro Miete pro Monat - für den Eigentümer ist das zu wenig. Es gebe Miet-Interessenten, die bis zu viermal mehr bezahlen wollten, hieß es.
Orchesterchef Beyer will jetzt den Rückzug nach Babelsberg vorbereiten. Der Umzug sei seit langem geplant, wie der Tagesspiegel bereits Mitte März berichtete. Um die Voraussetzungen dafür in den Babelsberger Studios zu schaffen, haben der Bund und die EU 1,5 Millionen Euro für Investitionen in Aussicht gestellt. Das Geld soll in den Umbau des Studios A investiert werden, das dem Orchester bereits zwischen 1930 und 1990 als Aufnahmeort diente.
Quellen: berlinonline.de, Tagesspiegel, nmz
http://www.filmorchester.de
http://go-east-invest.com/neuigkeiten.html